Skifreizeit in Mürren in der Schweiz

29.12.2012 - 05.01.2013

Einige Familien der Familiengruppe 2 machten sich in diesem Winter bereits über Silvester auf in den Winterurlaub, der größere Teil der Gruppe wollte Ski fahren, ein Vater mit Hund wandern.

Flott ging es mit dem ICE nach Interlaken. Ab dort wurde die Reise gemächlicher, mit einem Bummelzug nach Lauterbrunnen, langsam zeigte sich der erste Schnee am Schienenrand. In Lauterbrunnen erfolgte der Umstieg in eine Gondel, die in Windeseile 700 Höhenmeter erklomm. An der Bergstation angekommen stiegen wir in einen noch kleineren Zug mit offenem Gepäckanhänger, der uns nach Mürren brachte. Auf den ersten Blick war es ein hübsches Bergdorf, bestehend aus vielen kleinen Holzhäusern, einigen größeren Hotels, kleinen Geschäften mit altmodischen Auslagen, verschneiten Wegen, auf denen Skifahrer und Rodler an uns vorbeirauschten – und einem spektakulären Panorama: Eiger, Mönch und Jungfrau immer im Blick.

Untergebracht waren wir in einem sympathischen Haus, in dem überwiegend Schweizer Familien Urlaub machten. Es stammt aus der Zeit der Jahrhundertwende und in den Räumen (incl. der Technik) schien die Zeit ein wenig stehen geblieben zu sein. Jeden Morgen erfreuten die Erwachsenen sich an dem pompösen Jugendstilkronleuchter im Speisesaal, während die Kinder beobachteten, welche anderen Kinder verbotenerweise alleine den altmodischen Aufzug benutzten.

Die Skipässe waren bereits mit Rabatt im Vorverkauf erworben, die Ski mitgebracht oder vorbestellt, so dass es rasch auf die Piste gehen konnte. Die Kinder hatten bereits einige Skikurse hinter sich, so dass wir gemeinsam fahren wollten. Doch was war das: beim Ausstieg aus dem Sessellift gab es gleich die erste Überraschung, auch auf den folgenden Sesselliftfahrten blieb niemand verschont, jeder stürzte, stolperte, sprang ab …. Irgendwie waren die Sesselliftspuren hier nicht so gut präpariert und die Lifte fuhren in sportlichem Tempo eckig um die Kurve. Auf der ersten blauen Piste gab es dann auch wiederholte Stürze, die dazu führten, dass wir erstmal zu einem Übungstellerlift fuhren. Denn auch die blauen Pisten in diesem Skigebiet zeichneten sich durch steile Hänge aus, mit denen wir so auf einer blauen Piste nicht gerechnet hatten. Nach dem Üben haben wir dann in sehr langsamem Tempo (mit weiteren Stürzen) eine rote, sehr steile Verbindungspiste befahren, um zu weiteren blauen Pisten zu gelangen. Die klappten dann schon besser – auch wenn einige Kinder die Lust am Sessellift fahren und an roten Pisten verloren hatten. Um die Kinder zu motivieren haben wir den ersten Nachmittag am einzigen Schlepplift des Gebiets verbracht, der den Erwachsenen weniger Freude machte, denn er war sehr lang und es war anstrengend, ihn alleine oder mit einem Kind hochzufahren. Zumindest ist niemand heraus gefallen.

Von Tag zu Tag klappte das Skifahren besser, die roten Pisten wurden zur Routine, einige Erwachsene nahmen die Pisten am Schilthorn, die bereits James Bond im Geheimdienst seiner Majestät heruntersauste, in Angriff, andere Erwachsene bevorzugten es, den Nachmittag mit den Kindern im Hallenbad zu verbringen und die Gelbwurst (ein riesiges gelbes aufblasbares wurstartiges Gebilde) unterzutauchen. Einen Tag fuhren wir zur Kleinen Scheidegg, wo Pisten und Sessellifte viel gemütlicher waren, die Kinder bezeichneten die blauen Pisten dort als „lahme Wanderwege“, die sie keinesfalls noch mal fahren wollen. Die Lauberhornabfahrt war leider noch nicht freigegeben, sie hätte schon die ein oder andere gereizt. An einem Nachmittag sind wir gerodelt, teils gemeinsam mit Skifahrern auf einer Piste. Als Skifahrer haben wir die Rodelpisten nach einer ersten Abfahrt gemieden, weil es dort sehr unübersichtlich war.

Am Silvesterabend gab es ein leckeres Schweizer Büffet, danach spielten wir Ubongo, Dominion, Uno und anderes. Immerhin konnte geklärt werden, wo wir unsere mitgebrachtes Feuerwerk abschießen: „Am liebsten gar nicht und auf keinen Fall in der Nähe der Holzhäuser. Auf der freien Wiese neben der Allmendbahn, na ja, da geht es.“ In der sauberen Schweiz haben wir natürlich unseren Böllermüll weggeräumt, das schien irgendwie üblich zu sein. Als wir an Neujahr ins Hallenbad gingen wurden wir im Foyer mit einem Neujahrsaperó begrüßt: Weißwein aus der Schweiz und diverse Quiches.


Fazit: eine tolle Woche, leckeres Essen, Temperaturen, die erstaunlicherweise auf 2000 m Höhe um den Gefrierpunkt lagen, viel Sonne, keine Wartezeiten am Lift (trotz Hauptsaison), guter Schnee, abwechslungsreiche Pisten und echte Fortschritte im skitechnischen Können bei den Kindern, die jetzt auch sehr steile Pisten sehr sicher bewältigen.

Text und Bilder: Anja Lüdeking

zurück