Die BG im Wallis vom 14. bis 25. August 2019

Erhard am Westgrat des
Lagginhorns

Rückblick auf Touren im Wallis

1967 war ich das erste Mal im Wallis, um meine ersten 4000-er zu besteigen. Im Laufe der Jahre zog es mich immer wieder dort in die Berge, kein Wunder, kann man doch vom Saaser Tal aus allein zehn 4000-er besteigen, davon einige sogar weniger schwer, wenn man geeignete Bergerfahrung und Kondition voraussetzt.

Auch wenn sich in den letzten 50 Jahren die Eisverhältnisse sehr deutlich verändert haben, so ist das Bergpanorama nach wie vor grandios. Den besten Überblick hat man von Hohsaas in 3142 m Höhe, von wo aus man siebzehn 4000-er sehen kann! Im Laufe der Jahre habe ich alle diese 4000-er mindestens einmal bestiegen, bis auf das Stecknadelhorn, was noch aussteht.

Seit vielen Jahren haben wir nun in Saas-Grund als Standquartier das Hotel Moulin mit sehr freundlicher und preiswerter Bewirtung. Hinzu kommt der obligatorische Bürgerpass für 10 CHF/Tag, mit dem man im Sommer die meisten Seilbahnen und den Postbus im oberen Saaser Tal gratis benutzen kann, was die Tourenplanungen sehr flexibel gestaltet.

Erhard Reitz

Mittaghorn - Blick vom Gipfel

Mittaghorn

Am ersten Tag ging ich allein über den Klettersteig aufs Mittaghorn. Sigune und Karl-Ludwig hatten eine Akklimatisationsnacht auf Hohsaas verbracht. Letztes Jahr unterblieb die Tour u.a. wegen der fehlenden Abfahrt mit dem Lift von Plattjen. Nun war die Situation dieses Jahr wieder die gleiche und somit durfte ich die 1300 Hm nach Saas-Fee absteigen. Sicher auch ein Grund, warum nur sehr wenige Leute auf dem sehr schönen und eher einfachen Klettersteig unterwegs waren.

Andreas, Sigune, Gisbert und
Karl-Ludwig am Gipfel des
Breithorns

Breithorn

Nach der Periode mit zu unsicherem Wetter für Hochtouren wollte ich gerne auf das kleine Matterhorn fahren, um das Breithorn und am nächsten Tag auch den Pollux zu besteigen. Es fanden sich als Mitstreiter Sigune, Karl-Ludwig und Gisbert.

Oben angekommen erfuhren wir, dass die Übernachtungsmöglichkeit nicht gegeben war, da die Quartiere noch von Bauarbeitern genutzt wurden. Somit wurde das Moulin informiert, dass wir am Abend wieder zurückkehren werden. Bis wir dann startbereit waren, war das Verkehrsaufkommen auf dem Normalweg zum Breithorn gering, die beabsichtigte Teilüberschreitung fiel aber den zeitlichen Bedingungen zum Opfer. Das Wetter besserte sich deutlich, womit wir überwiegend bei Sonnenschein und Windstille, begleitet von gewaltigen Wolkenformationen, hochstiegen. Der Gipfel präsentierte uns dann ein Panorama, welches für den relativ kurzen Aufstieg absolut beeindruckend war.

Andreas Müssig

Sigune und Egbert im
Schweifinen-Klettersteig

Klettern über den Dächern von Zermatt – der
Klettersteig Schweifinen

Der Blick schweift hoch zum Schweifinen:
In dieser Wand ein Klettersteig?
Zweifel macht sich in uns breit:

Direkt über den Dächern von Zermatt,
850 m hoch und glatt…!

Teil A ist leicht und nicht sehr schön,
dann aber locken aufregende Höh’n.

Schleichend übers Dach wir queren,
auf schwankenden Balken der Schwerkraft uns wehren.

Schwierigkeit C/D herrscht hier nun vor,
extrem wird’s nie; es ist Glück pur!

Die wacklige Leiter hängt gar über…?!
Doch Armkraft hilft uns lässig drüber.

Was für ein witziger, pfiffiger Steig !
Begeisterung macht zunehmend sich breit.

Filigran und dramatisch ausgesetzt
zeigt sich ein kletterbares Netz.

Abwechslungsreich, steil und auch mal flach
turnen wir stark über das große Dach.

Unsre lustige bunte Gruppe dort droben
sollte man wegen der Gelenkigkeit loben!

Karl-Ludwig – 80 Jahr – und voll Elan
zeigt dem Schweifinen was er noch kann!

Unsre Muskeln melden sich nun doch …
wie weit ist’s denn zum Ausstieg noch?

Und wie von Zauberhand bestellt
das MATTERHORN – aus andrer Welt!

Unseren Jubel rufen wir laut hinaus;
es erreicht in Zermatt sicher jedes Haus!

Ein schöner Abstieg komplettiert den Tag,
der uns unvergesslich scheinen mag.

Sigune Barsch-Gollnau

Gruppe nach Wanderung am
Felskinn

Gletscherwanderung – Mattmark-Stausee – Britanniahütte

Endlich Urlaub in den Bergen! Wir sind gut und pünktlich in Saas-Grund angekommen. Um uns besser kennenzulernen machen wir am ersten Tag eine gemeinsame Gletscherwanderung und zwar vom Mattmark-Stausee über die Britanniahütte zum Egginer Joch. Immerhin mussten rund 1000 Höhenmeter Aufstieg überwunden werden – schon eine richtige Trainingseinheit!

Ein wolkenloser Himmel. Das türkise Wasser des Mattmark-Stausees (2197 m) und die glänzenden, verschneiten Gipfel der Berge umrahmten unsere ersten Schritte! Erst ein Stück am Stausee entlang und dann ging es steil hinauf bis zum Schwarzbergkopf (2685 m), hier machten wir die erste Rast. Von hier aus konnten wir die zwei zu querenden Gletscher sehen, die Britanniahütte und die Südseite des Allalinhorns. Eine ganz seltene Rasse von Schafen teilten mit uns das Gipfelglück!

Die beiden schneefreien Gletscher konnten wir ohne Steigeisen überqueren, und danach ging es nochmal steil hinauf zur Britanniahütte (3030 m). Hier machten wir die zweite Rast. Leider kündigte sich hier schon das schlechte Wetter der nächsten Tage am Horizont an.

Auf dem Weg zum Egginer Joch (2989 m) konnten wir eine ungewöhnlich große Herde von Gämsen beobachten. Schließlich erreichten wir die Bergstation Felskinn, wo wir einen besonders guten Blick auf die Mischabelgruppe genießen konnten.

Von dort brachte uns der Alpin-Express gemütlich runter ins Tal.

Humberto Carrasco Ancochea

Andreas und Christoph in der
Nordflanke der Weissmies

Besteigung Weissmies – Nordflanke (4023 m)

Christoph und ich (Andreas) waren erst am Samstag im Wallis angekommen. Für den darauffolgenden Tag hatten wir ursprünglich eine Akklimatisationstour vorgesehen. Wegen der schlechten Wettervorhersage für den Wochenanfang nutzten wir dann aber den schönen Sonntag direkt für eine Besteigung der Weissmies (4023 m).

Von der Seilbahnstation Hohsaas aus ging es schnell auf den Gletscher und nach Überwinden  einer Steilstufe mit Fixseil und einer etwas heiklen Spaltenzone standen wir bei schönstem Sonnenschein gegen 12 Uhr auf dem Gipfel und genossen das herrliche Panorama der Walliser und Berner Eisgipfel. Auf dem Abstieg musste wieder die Spaltenzone gequert werden, was bei mittlerweile weicherem Schnee gut gesichert werden musste. Bei Apfelkuchen an der Seilbahnstation klang eine schöne Tour aus.

Christoph in der Alpendurst

Kletterroute „Alpendurst“ am Jegihorn (3206 m)

Die „Alpendurst“ ist eine in bester Schweizer Qualität abgesicherte Plaisir-Kletterroute in der Südwand des Jegihorns (3206 m). Ihre 14 Seillängen entsprechen etwa 320 Höhenmeter Kletterei in größtenteils schön festem und griffigem Fels. Christoph und ich (Andreas) erreichten den Wandfuß von der Seilbahnstation Kreuzboden kommend in etwa 1,5 Stunden. Freundlicherweise ist der Routenname am Fels angeschrieben, was für die Orientierung äußerst hilfreich ist, da insgesamt fünf Kletterrouten durch die Südwand führen. Abwechselnd vorsteigend konnte die Route gut und sicher mit viel Luft unter den Füßen begangen werden, bis der letzte Standplatz direkt beim Gipfelkreuz erreicht wurde. Hier bewunderten wir das wunderschöne Panorama der umstehenden 4000-er ausgiebig. Der Abstieg auf dem Normalweg forderte noch einmal die volle Konzentration, bevor die Seilbahn uns schnell und bequem zurück ins Tal brachte.

Andreas Kemler

Gisbert, Andreas, Egbert und
Christoph erreichten nach der
Strahlhornbesteigung zeitgleich
den Mattmark-Stausee

Langwanderung: Saas-Almagell – Antronapass (2838 m) – Mattmark-Stausee (2198 m)

Am Mittwochmorgen begaben wir uns zu siebt auf die alpine Wanderung. Busfahrt nach Saas-Almagell – und mit zwei Sessellift-Sektionen ging es hinauf zur Bergstation Heidbodme. Es war noch neblig und kühl bei der Auffahrt, später kam allmählich die Sonne als Lichtstrahl aus den Wolken. Es war eine wunderbare Stimmung am Morgen – man erkannte zuerst schemenhaft und dann immer mehr die Berge. Wir entschieden uns den obenliegenden hinaufführenden linken Bergpfad anstatt die Talsohle des Furggtälli zu nehmen. Es ging anfangs in einem Serpentinenpfad stetig bergauf über den Sattelwang, danach wieder über felsiges Blockgelände über den Börterrücken weiter zum Antronapass. Der Pfad war nicht immer klar erkennbar. Die Ausblicke auf Strahlhorn, Rimpfischhorn, Alphubel, Täschhorn und Dom faszinierten immer wieder. Aber auch die Blumenvielfalt in ihren intensiven Farben am Wegesrand waren es wert, beachtet zu werden. Am Antronapass legten wir die erste verdiente Pause ein. Als ich das etwas erhöhte Gipfelkreuz am Antronapass mit der Aufschrift „Bhiet di Gott, mi liebi Heimat“ erblickte, erahnte ich noch nicht, dass es für uns noch weiter bergauf zur Jazzilücke gehen wird. Der Antronapass lag an der Handelsroute zwischen Italien und der Schweiz und soll bis ins 13. Jh zurückreichen.

Im wolkenverhangenen Himmel mit nun schlechterer Sicht ging es lange steil bergauf, später ein Schneefeld querend, und auf einem ausgesetzten Steig, der durch Stahlseile und Netze gesichert war, sind wir endlich an der Jazzilücke angelangt. Hier war dann die zweite Rast angesagt. Die Sicht wurde auf dieser Seite des Berges zunehmend besser. Wir schauten hinunter auf das langgezogene Ofental und die dahinter liegenden Berge. Nun ging es nur noch bergab zum Mattmark-Stausee!

Im Ofental hatten wir noch eine Begegnung mit einer Herde der berühmten schwarzen Walliser “Eringer Kampfkühe“. Sie waren uns müden Wanderern jedoch friedlich gesonnen! Insgesamt hatten wir rund 1000 Hm im Auf- und Abstieg und ca. 17 km Strecke in rund 8,5 Stunden zu bewältigen! Sehr schön und anstrengend – eine neue Entdeckung für uns!

Herbert Schulz

Brigitte, Erhard und Herbert:
Aufbruch zum Lagginhorn

Besteigung des Lagginhorns

Heute ist es soweit. Es ist 5.30 Uhr, Freitag, der 23. August 2019. Erhard, Herbert und ich stehen vor der Tür der Hohsaashütte (3142 m) und wollen heute das Lagginhorn (4010 m) besteigen. Für mich ist dies heute der dritte Anlauf, diesen „leichten“ Viertausender zu erklimmen. Diesmal im Rahmen der Hochtourenwoche mit der Frankfurter BG und heute mit den erfahrenen Bergkameraden Erhard und Herbert, die bereits den Gipfel des „größten Schuttberges“ aus früheren Besteigungen „in der Tasche“ haben. Im Blockgelände heißt es nur noch steigen, steigen, steigen. Das Lagginhorn ist kein Boulder, das merkt man schnell. Trittsicherheit und ein guter Blick für das Gestein sowie für den Weiterweg von Steinmännchen zu Steinmännchen sind gefragt. Hier heißt es, die Schuhe gut zuzubinden und die Hände aus der Tasche zu nehmen, denn es kommt hier, insbesondere beim Abstieg, immer wieder zu Unfällen.

Die 2-er Kletterstelle können wir ohne Probleme überwinden. Am Gipfel haben wir blauen Himmel, jedenfalls für kurze Zeit. Nach ca. 10 Minuten zieht es zu und es war dahin mit der Sicht. Da Müdigkeit und Konzentration ihren Tribut fordern, heißt es beim Abstieg alles geben. Zudem kommt, dass ein Regen einsetzt, der in der Höhe in Graupel umschlägt und die Steine glatt werden lässt. Das ist nicht schön, denn wir stehen jetzt vor der 2-er Abkletterstelle. Doch nicht lange gezögert. Erhard packt eine kleine Schlinge aus, womit wir an einer Sanduhr einen kleinen Stand bauen und eine Abseile einrichten. Erhard lässt Herbert und mich über die nassen Steine ab. Erwartungsvoll warten wir nun auf unseren „Dienstältesten“. Und der lässt sich nicht lange bitten: Mangels Abseilgerät schwingt er das Seil gekonnt um seinen Körper und seilt mittels Dülfersitz zu uns runter. Bald erreichen wir die Hohsaashütte und können die letzten Höhenmeter bequem mit der Bahn ins Tal fahren. Ich freue mich sehr, dass ich auf dem Lagginhorn gestanden habe. Mein Dank gilt Erhard und Herbert, die sich mit mir auf den Weg gemacht haben sowie der BG, die diese schöne Fahrt organisiert hat!

Brigitte Hißnauer

Christoph am Gipfel des Doms

Dom-Besteigung über die Normalroute

Im letzten Jahr hatten Egbert und ich unseren Versuch, den Dom zu besteigen, 200 m unter dem Gipfel wegen zu viel Neuschnee und einsetzenden schlechten Wetters, abbrechen müssen.

In diesem Jahr bot sich uns beiden eine erneute Gelegenheit – wieder an den beiden letzten Tagen des Urlaubs (23.8. und 24.8.), wobei diesmal die Wetterprognose aber etwas günstiger war und es auch keinen  Neuschnee gegeben hatte. Ganz stabil war die Prognose aber nicht, weshalb wir dieser Unternehmung gegenüber anspruchsvolleren Plänen wie z.B. dem Nadelgrat den Vorzug gaben.

Also fuhren wir wie letztes Jahr nach Randa, stiegen von dort am Freitag, dem 23.8., die unvermeidbaren 1500 Hm zur Domhütte auf und erkundeten sicherheitshalber auch wieder den Einstieg zum Festigletscher, den wir am nächsten Morgen im Dunkeln würden gehen müssen. Alles war noch so wie im letzten Jahr, allerdings waren auf der Hütte diesmal wesentlich mehr Dom-Aspiranten. Ein kräftiger Regenschauer am späten Nachmittag weckt alte, ungute Erinnerungen: hat das gereicht, um die Spur wieder unter lockerem Neuschnee zu begraben wie letztes Jahr?

Beim Aufstehen um 3.00 Uhr ist der Himmel sternenklar, das Wetter scheint zu passen. Abmarsch um 3.45 Uhr. Wir kommen gut voran und erreichen zu Beginn der Dämmerung die Felsflanke unter dem Festijoch. Im Gegensatz zum letzten Jahr gab es kein Fixseil mehr, aber diesmal erwischten wir auf Anhieb die Optimallinie und erreichten um ca. 6.45 Uhr das Festijoch. Auch der weitere Verlauf des Aufstiegs gestaltete sich diesmal unproblematisch: die Spur ist auch oben in der Nordflanke gut und griffig. Um 10.00 Uhr erreichen wir den Gipfel, der leider z.T. in Wolken gehüllt war, so dass sich das Panorama nur abschnittsweise erschloss.

Auch der Abstieg verlief unproblematisch. In der Felsflanke am Festijoch seilten wir zweimal ab und kamen ca. 14.15 Uhr wieder an der Hütte an. Um am nächsten Morgen schneller den Heimweg nach Frankfurt antreten zu können, beschlossen wir, noch bis zur Europahütte abzusteigen. Dort angekommen, konnte der Hüttenwirt uns nur ein Lager im Gastraum anbieten. Dann doch lieber ganz hinunter nach Randa, wo wir um 18.15 Uhr nach 3200 Hm Abstieg und zwölfeinhalb Stunden Gehzeit den Beinen endlich ihre wohlverdiente Ruhepause geben konnten. Wir übernachteten im Hotel Bergfreund in Herbriggen (das
4-Gänge-Abendessen mit Nachschlag war jetzt genau das Richtige) und fuhren am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr zurück nach Hause.

Christoph Schumacher

Andreas, Gisbert und Egbert
am Strahlhorn

Besteigung des Strahlhorns

Am Abend des 19.8.2019 entschieden Christoph, Egbert, Andreas und ich, für den 21.8.2019 das Rimpfischhorn ins Programm zu nehmen, da eine nachhaltige stabile Wetterlage vorhergesagt war. Demzufolge fuhren wir am 20.8.2019 gegen Mittag mit der Seilbahn aufs Felskinn und wanderten ca. eineinhalb Stunden zur Britanniahütte (3030 m). Bei nassem Wetter erkundeten wir am Nachmittag noch den Weg auf den Gletscher und informierten uns ausführlich beim Hüttenwirt über unser Vorhaben.

Am 21.8.2019 standen wir um 3.00 Uhr auf, frühstückten und brachen gegen 3.45 Uhr im Schein der Stirnlampen auf. Die Wegfindung war zunächst problemlos, jedoch verloren wir an den letzten Ausläufern des Hohlaubgrates nach einer riesigen Markierung den Weg. Nach eineinhalb Stunden Herumirrens auf dem stark zerklüfteten und spaltenreichen Gletscher, waren wir wieder am Einstiegsweg und entschieden, den eigentlichen Winterweg als Aufstiegsweg zu nehmen. Mit etwa zwei Stunden Zeitverlust kamen wir endlich auf dem Allalingletscher an und machten uns an den langen Aufstieg, mittlerweile zum Strahlhorn, da uns das Rimpfischhorn auf Grund des Zeitverlustes doch zu aufwändig und unsicher erschien. Den Adlerpass in 3798 m Höhe erreichten wir gegen 11.00 Uhr. Dann folgte eine ca. 100 m lange Querung im steilen Firn, äußerst heikel, die wir jedoch gut meisterten. Der weitere Aufstieg war ziemlich anstrengend, doch zum Glück brauchte auch Egbert ein paar Verschnaufpausen, die wir gerne in Anspruch nahmen. Den Gipfel (4190 m) erreichten wir bei herrlichem Wetter um 11.30 Uhr.

Der anschließende Abstieg erschien endlos und endete nach ein paar leichten Einbrüchen in Gletscherspalten gegen 16.00 Uhr am Mattmark-Stausee in knapp 2197 m, wo wir uns den leckeren Kuchen schmecken ließen und dann bequem mit dem Bus ins Hotel zurückfuhren, erschöpft, aber sehr glücklich und zufrieden. Insgesamt legten wir 25,85 km zurück, 1432 m im Aufstieg, und mehr als 2000 m im Abstieg.

Gisbert Bandrock

Jan, Gisbert, Humberto und
Sigune im Klettersteig

Klettersteig Jegihorn

Ich bin seit 15 Jahren von Beruf Baumkletterer und mit den dort üblichen Sicherungstechniken vertraut. Gehe gern in den Bergen wandern und habe mich zu der Wallistour angemeldet, um meine alpinen Fähigkeiten zu verbessern.

Über Hohsaas erreichten wir den Einstieg nach ca. 70 Minuten. Dort hieß es – Einbinden, Partnercheck, Erläuterung der Klettersteigtechnik und dann ging es los!

Beim Baumklettern ist man immer grundsätzlich von oben gesichert, man bewegt sich immer im Toprope-Modus und das ist beim Klettern eines Klettersteigs schon ganz anders! Dort kann man nämlich stürzen, zwar nicht sehr tief, aber mit einem sehr hohen Sturzfaktor, und wenn der Nachfolgende nicht den nötigen Sicherheitsabstand eingehalten hat, fliegt man dem dann aufs Haupt! Das war für mich neu und das führte dazu, dass ich am Beginn der Kletterei etwas verkrampft war. Aber mit zunehmender Höhe und der Erkenntnis, dass ich den Anforderungen durchaus gewachsen war, löste sich die Verkrampfung und es machte zunehmend Spaß.

Oben angekommen, zogen sich die dunklen Wolken zusammen und es fing an zu regnen, was den schwierigen Abstieg nicht einfacher machte! Aber wir kamen alle am Kreuzboden so pünktlich an, dass wir noch die Gondel erreichten, die uns nach Saas-Grund brachte.

Tolle Tour, hat mir Spaß gemacht mit Sigune, Gisbert, Humberto und Karl-Ludwig – gerne wieder!

Jan Rahmann

Humberto und Jan am Allalinhorn

Allalinhorn (4027 m)

Am Donnerstag (22.8.) bestiegen Humberto, Jan und Egbert das Allalinhorn. Für Jan war es das erste Mal, dass er in die Höhe über 4000 m aufstieg. Wir waren nach Mittelallalin (3500 m) hinauf gefahren und der Skizirkus, der sich auf der Höhe abspielte, versetzte uns in Erstaunen. Über die riesengroße Gletscherspalte (mit Leiter) führte unsere Schneespur, bis wir auf dem Allalingipfel (4027 m) standen. Wir waren auf Augenhöhe mit Laggin- und Rimpfischhorn, Alphubel oder Lenzspitze und konnten die übrigen Berge der Berner oder der Walliser Alpen sowie den fernen Mont Blanc sehen.

Egbert Kapelle

Abschiedsfoto vor dem Moulin,
Egbert und Christoph sind
am Dom

Filmankündigung:

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder zwölf Bergsteiger im Wallis eingefunden. Vier davon waren das erste Mal dabei. Zum Kennenlernen und auch zum Akklimatisieren wurde die beliebte Gletscherwanderung vom Mattmark-Stausee zur Britanniahütte gewählt. Da die Wünsche und Ziele natürlich recht unterschiedlich waren, haben sich immer wieder entsprechende Seilschaften gebildet. An zwei Tagen ließ das Wetter keine ernsthaften Unternehmungen zu, aber für Gletscherübungen und anspruchsvolle Wanderungen wurden auch diese Tage sinnvoll genutzt. Ansonsten waren das Wetter und die Bedingungen für die anspruchsvolleren Touren durchweg gut. Die Abende wurden immer für die Tourenplanung der nächsten Tage genutzt, dabei ging es oft feucht-fröhlich zu, weil der viele Rotwein aus verlorenen Wetten ja getrunken werden musste. Dann gab es ja noch Egberts Geburtstag und einen Tag später den von Andreas – immer Anlass, mit erhobenem Glas viel Glück zu wünschen!

Ich habe viele Bilder bekommen und konnte auch selbst einige Clips aufnehmen – reichlich Material, um den entstehenden Film Wallis 2019 am 13. März 2020 in der BG zeigen zu können. Danke Egbert, dass Du bereits in der Vergangenheit diverse Gemeinschaftstouren organisiert hast und vielen Dank im Voraus, dass Du auch zukünftig weiterhin ähnliche Gemeinschaftstouren wie diese Wallistour machen willst!

Karl-Ludwig Waag

Blick vom Allalinhorn

Von links: Matterhorn, Dent d'Hérens, Mont Blanc, Grand Combin, Dent Blanche
Egbert am Gipfel des Doms

Fazit: Sechs 4000-er im Wallis

Die Wallis-Tourenwoche war auch dieses Mal (14. –25.8.2019) ein voller Erfolg! Ob die Dom-Besteigung, die Allalinhorn-, die Weissmiesbesteigung oder die Strahlhorn-Unternehmung oder die anderen Unternehmungen mit Klettersteigen, Gletscherwanderungen oder der Alpendurst-Kletterei am Jegihorn – alle diese wurden in der jeweiligen Handschrift des Verfassers dargestellt.

Unfreundlich fing die Vortourenwoche für mich an. Ein grippaler Infekt legte mich für einige Tage lahm. Hinzu kam, dass das Wetter für Montag (19.8.) und Dienstag (20.8.) schlechter wurde, sodass dabei keine Hochtour ins Auge gefasst werden konnte. Wie dennoch der Bogen gewendet werden konnte! Es gab dann gute Bedingungen für die Hochtouren, sodass die 12 Teilnehmer glücklich und zufrieden nach Hause fahren konnten. Wer sich auf die Unternehmung einließ, wurde reich beschenkt.

Eines bleibt: das Gebiet ist so reichhaltig an Gipfelzielen, dass es uns dort nicht langweilig wird. Für 2020 wird die Tourenwoche bereits am Sonntag, dem 9.8.2020 starten und bis zum 15.8.2020 dauern. Einen Eiskurs vorausgesetzt, kann jedes Mitglied der Sektion Frankfurt am Main teilnehmen. Ich hoffe, dass wir auch dann wieder einige neue Gesichter dabei haben werden.

Egbert Kapelle

Bilder: Teilnehmer

Nächster Termin für die Tourenwoche:

9.8.2020 bis 15.8.2020

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