Kletterfreizeit Fronleichnam
Als ich während einem Training im April den Jugendleitern Vladimir Luca bei einem Gespräch zuhörte und die Worte „Frankenjura“ und „Fronleichnam“ hörte, spitzten sich meine Ohren und ich fragte nochmal nach. Ja, es sollte über Fronleichnam ins Frankenjura gehen und ich, Joshua, wurde als angehender Jugendleiter gefragt, ob ich nicht auch mitkommen will. Die Entscheidung für das Legendäre Klettergebiet stand sofort fest. Dadurch war es anschließend auch möglich mehr Leute mitnehmen zu können.
Die Planung schritt fort und die Vorfreude wuchs: Wie viele Seile nehmen wir mit und wer hat wie viele Exen? Mittwoch Nachmittags, Schulschluss und das Packen begann: Packen für vier Tage Zeltlager. Natürlich ging die Packaktion noch bis in die Nacht. Der nächste Morgen startete um acht Uhr an der Halle und wir packten noch die Zelte ins Auto. Dann kamen die Kids, die ebenfalls Rucksäcke und Taschen in die Autos packten. Endlich ging es los. 2 Stunden Autofahrt Richtung Bayern, irgendwo zwischen Bayreuth und Bamberg. Da wir früh dran waren, entschieden wir uns direkt an den Fels zu fahren. Hierfür leitete uns der Felsconnaisseur Sven an einen schönen kleinen Fels mit Routen vom 4. Bis zum 7. Schwierigkeitsgrad. Am Fels angekommen, wurden natürlich zuerst die Snacks ausgepackt. Danach wurde der Fels angepackt. Während Sven die Sportkletterer betreute, kümmerten Vladimir und ich uns um die Kids, die sich in gemütlicheren Graden wohlfühlen. Da die Hakenabstände draußen eben doch etwas größer sind als drinnen, gab es zum Reinkommen etwas Topropen. Zumindest bis zum ersten Regenschauer. Von diesen sollte es auch noch mehr am verlängerten Wochenende geben. Aber die Natur benötigt eben wie die Kletterer auch ihr wohlverdientes Trinken. Nach ein paar weiteren Klettermetern und noch mehr Snacks entschieden wir uns schließlich dazu zum Campingplatz in Kleinziegenfeld zu fahren, wo wir einen netten Platzwart antrafen, der uns zu unserem Stellplatz führte. Die Wiese vor Ort lud förmlich zum Volleyball und Fußball spielen ein und eben dieses taten dann auch die Kids. Währenddessen kümmerten sich die Jugendleiter mit der Hilfe von Mirja und Louis um den Aufbau der Zelte. Im wiederkehrenden Regen bereiteten wir uns die gefühlt weltweit größte Nudelportion zu. Gesättigt machten wir uns nochmal dran eine Runde Volleyball zu spielen, um die Nudeln auch zu verdauen. Am nächsten Tag wurden wir von der Sonne geweckt und schon während dem Frühstück stand fest, dass es am besten eine schattige Wand für den Tag wird. Schnell noch einen Rieseneinkauf und dann ging es los zur Jubiläumswand. Kurz bevor wir an der Wand ankamen, teilten uns umdrehende Vertikalsportler mit, dass das ursprüngliche Ziel noch nass sei. Natürlich. In der Nacht hat es geregnet. Sven, der auch diesmal direkt eine Ausweichadresse parat hatte, leitete uns zur Intensivstation. Ein Privatgrundstück mit vielen 6ern und auch mehreren fordernden Routen. Als Großgruppe angekommen, kümmerte sich die Snackfraktion um die Snackstation und die Sportkletterer ums Vorhängen der Seile. Anschließend dann der Schichtwechsel. Schnell ging es zur Sache und die 5er und 6er fielen. Erste Outdoor Vorstiege wurden gewagt und auch die Jugendleiter versuchten sich in der ein oder anderen Route.
Ausgepowert und glücklich fuhren wir von dem erfolgreichen Tag am Fels mit einer langen Tickliste zurück nach Kleinziegenfeld. Dort angekommen, bereiteten wir uns Wraps zu, mit denen man ein Kleindorf satt bekommen hätte. Abends gab es noch eine keine Verdauungseinheit mit Volleyball. Da das Wetter in der Nacht besser sein sollte, entschieden wir uns dazu unter freiem Himmel zu schlafen. Nach einer Runde Werwolf schliefen wir dann mit Blick auf die Milchstraße ein. Am nächsten Morgen weckten uns die Sonnenstrahlen, die die deutliche Nachricht brachten: Heute wird es heiß. Nach dem morgendlichen Müsli ging es zu einem erneuten Versuch an die Jubiläumswand, wo wir perfekten Fels und auch für das Frankenjura auch lange Routen vorfanden. Wir begannen mit dem gleichen Prozedere und starteten in den leichteren Routen, bevor wir schrittweise bis zum achten Grad vordrangen. Dabei entstanden auch noch ein paar coole Bilder in einer fotogenen 7-, wo man in der Wand die Vertikalakrobatik festhalten konnte. Später übten wir noch ein paar lustige Spielereien zum Abseilen, bis wir dann die Sachen packten. Da zum Abendessen Kaiserschmarrn geplant war, wir aber das Mehl beim Einkauf vom Vortag glatt vergessen hatten, haben wir Bekanntschaft mit der benachbarten Pizzeria gemacht. Die Besitzerin war so nett die jungen, hungrigen Sportler mit Mehl zu sponsorn. Es dauerte nicht lang, bis auch Daddy (der Puderzucker aus Frankreich) ausgepackt wurde und reichlich auf Kaiserschmarrn gegeben wurde. Mit vollen Bäuchen schliefen wir wieder unter einem sternenklaren Himmel ein. Am nächsten Morgen war Packen angezeigt. Während die Jugendleiter die Zelte zusammenpackten, kümmerte sich die Jugend bereits um sportliche Aktivitäten mit Ball. So ging die Zeit rum und wir fuhren um 10 zur letzten Wand vom Trip, welche ein persönliches Highlight werden sollte. Die Rote Wand mit ihren 30 Meter langen Routen bot alles was sich das Kletterherz wünschte. Durch Abseilen und Baden in der Weißmain wurde der Tag abgeschlossen, als wir wieder die Fahrt nach Frankfurt antraten. Erschöpft aber glücklich und mit einigen Klettermetern in den Fingern, sowie tollen Erinnerungen erreichten wir gegen 9 den Sektionsparkplatz, wo die Kinder sich über das Wiedersehen der Eltern freuten.