Die Jugend fliegt nach Mallorca
22. Oktober
Samstag Mittag ging es bei schlechtestem Wetter in Frankfurt am Hauptbahnhof mit dem Bus nach Frankfurt-Hahn los, denn dieses Jahr sollte die Jugendgruppe nach Mallorca fliegen. Mit dabei waren die „kleinen Jungs“ Tom, Paul, Nils; die „großen Jungs“ Friedger, Freimut, Paul sowie Chiara, Lea, Nadia und Charlène. Beim Check-In in Hahn wurden erstmal unsere Packkünste auf die Probe gestellt, als es darum ging ein Kletterseil, welches versehentlich ins Handgepäck gepackt wurde, in den letzten noch nicht eingecheckten Koffer zu quetschen. Nach unserem Flug, bei dem wir hauptsächlich damit beschäftigt waren diverse Foto-techniken auszuprobieren, um den Sonnenuntergang einzufangen, landeten wir endlich in Palma de Mallorca. Dort wurden wir von einem Transfer bei schönstem Wetter in Empfang genommen und in unsere Finca nach Valdemossa gebracht. Highlight dort war der Pool, der trotz der späten Stunde und dem entgegen unseren Erwartungen kalten Wasser, noch von allen bestürmt wurde.
23. Oktober
Sonntag Morgen wurden unsere kaum vorhandenen Spanischkenntnisse auf die Probe gestellt, als es darum ging auf dem Markt einzukaufen. Beim Frühstück wurde der Tag geplant: Es sollte zu einem Felsen gewandert werden, um dort dann zu klettern. Am Felsen angekommen, hieß es erstmal suchen, suchen, suchen. Doch der gesuchte Felssektor wurde nicht gefunden. So mussten wir uns mit nur zwei Routen, die aber eine sehr schöne Aussicht auf das Meer boten, zufrieden geben. So reifte auch der Gedanke, die Serpentinenstraße hinab bis ans Meer zu laufen, um sich dort abzukühlen. Gesagt getan. Nachdem alle ein wenig geklettert hatten, machten wir uns auf den Weg. Dieser enthüllte sich jedoch als weitaus länger als gedacht. Endlich unten angekommen, erwartete uns ein Algenberg und sehr salziges“ Wasser, doch man konnte schwimmen gehen. Nach einer kurzen Schwimmrunde machten wir uns auch wieder auf den langen und anstrengenden Weg nach oben. Zu Hause angekommen, wurden Nudeln mit Tomatensoße und ein Salat für das Abendessen vorbereitet. Während des Abendessens lernten die „kleinen“ Jungs, dass: „Orangen dampfen“. Später wurde (wie auf jeder Jugendfahrt) noch mit Bohnen gehandelt (Bohnanza).
24. Oktober
Montag Morgen ging es mit dem Bus nach Porte de Soller. Ab dort wollten wir eine Wanderung bis nach Deía machen. Während der Pause wurden wir von Fliegen belagert. Ca. 1 1/2 Stunden später und etliche Olivenbäume weiter sind wir endlich an einer schönen Bucht angekommen, in der man schwimmen gehen konnte. Der Weg an der Küste entlang war sehr schön. In Deía angekommen, hat sich die ganze Truppe zu Orangensammlern gemacht und frische Orangen gepflückt. So konnte das nach Chlor schmeckende Leitungswasser deutlich aufgepeppt werden. Nach einem leckeren Abendessen aus Reis mit Curry bauten manche ihre Tischtennisfähigkeiten weiter aus.
25. Oktober
Heute sind wir mit dem Ziel aufgestanden klettern zu gehen. Bevor wir ankamen, fanden die Jungs eine Khaki, die ihnen seltsamerweise leicht den Mund betäubte. Am Felsen angekommen wurden erstmal einige Routen eingehängt, so dass für jeden etwas zum Klettern dabei war. Währenddessen hatten sich Paul, Nils und Tom auf Entdeckungstour gemacht und einen nicht sehr appetitlichen grünen Tümpel gefunden. Später teilten wir uns auf Wunsch der „kleinen Jungs“ auf, welche schon mal mit Charlène zurückgelaufen sind, um im Pool schwimmen zu können. Die Anderen kletterten noch eine Runde. Abends gab es Chilli con Carne.
26. Oktober
Mittwoch war der Tag, der mit Abstand am meisten Planung erforderte. Bereits zwei Monate vorher fragten Friedger und Freimut nach Möglichkeiten Fahrräder bzw. Mountainbikes zu leihen. Da jedoch nicht alle Mountainbike fahren wollten, war es nicht sehr leicht einen Kompromiss über die Routenlänge und Routenart zu finden. Nachdem wir dieses Problem an den vorherigen Abenden ausführlich diskutiert hatten, entschieden wir uns letztendlich dafür, zwei Gruppen zu bilden. Ein Teil der Gruppe fuhr nach Peguera, um dort Mountainbikes zu leihen und in einen Trailpark zu gehen. Die Bergauffahrt mit den Bikes war doch recht anstrengend, wurde jedoch mit guten Abfahrten belohnt. Von einfachen Flow-Trails, welche trotzdem sehr steinig waren bis zu knallharten Single-Trails entlang des Bergkamms war alles dabei. Der Rest der Gruppe fuhr nach Palma, um dort MTB’s und Trekkingräder auszuleihen. Den Fahrradverleih ausfindig zu machen, gestaltete sich als durchaus langwieriger als gedacht. Mit Fahrrädern ausgerüstet, ging es aus Palma hinaus zum Militärgebiet. Die Fahrt ging stetig nach oben. Als sich Paul leicht am Fuß wehtat, beschlossen wir die Gruppe wieder zu teilen, um mit ihm zurück in die Stadt zu fahren. Uns wurde klar, dass unser ursprüngliches Ziel zu erreichen unmöglich war. Nach einer Mittagspause, bei der alle kurz durchschnaufen konnten, fuhren Chiara, Nils, Tom und Charlène weiter bergauf. Um Nils glücklich zu machen, der unbedingt etwas „Offroad“ fahren wollte, schlugen wir einen steinigen Wanderweg ein, auf dem wir allerdings recht schnell wieder umkehren mussten, da er gesperrt war. So begnügten wir uns an der Abfahrt, die, wie alle fanden, das Highlight der ganzen Radtour war.
27. Oktober
Am Donnerstag brachen wir nach einem sehr späten und leckeren aus Pfannenkuchen bestehenden Frühstück in das Klettergebiet auf, indem wir auch schon am Dienstag waren. Als wir nach einem 3/4-stündigem Fußmarsch im Klettergebiet ankamen, begrüßte uns strahlender Sonnenschein und azurblauer Himmel. Es schien uns als wollte die mallorquinische Sonne noch einmal zeigen, was sie kann. Wir hatten uns heute nochmal für dieses Gebiet entschieden, um den letzten Sektor, den wir uns aufgehoben hatten, zu erschließen. Nach und nach erschlossen sich uns die Routen und wir richteten uns „häuslich“ am Fels ein. Paul baute seine Hängematte auf, die zur Standardausrüstung seines Kletterzeugs gehört. Die „kleinen Jungs“ vergnügten sich währenddessen am, laut Topo, nahegelegenen „Naturpool“, der eher einem vergammelten Tümpel ähnelte. Inhalt dieses „Naturpools“ mit Algenbewuchs waren unter anderem zwei tote Ziegen sowie abartig stinkendes Brackwasser. Zum Missfallen aller (außer den drei „kleinen“ Jungs) brachten sie das Wasser in Bewegung. Noch bevor die Jugendleiter ein Machtwort sprechen konnten, roch man die stinkende Brühe bis zum obersten Umlenker der höchsten Route. Nachdem wir noch eine Weile geklettert waren, äußerten die „kleinen“ Jungs den Wunsch in die Finca zu gehen, um nochmal im hoffentlich noch warmen Pool zu baden. Kurzerhand beschlossen Chiara, Lea und Charlène mitzukommen. Auf halbem Weg fiel uns auf, dass wir keinen Haustürschlüssel hatten. Also liefen Chiara und Charlène nochmal zurück. Abends gab es selbstgemachte Pizza, die von allen mit großem Appetit verschlungen wurde. Um den Tag abzurunden, brachen Chiara, die „großen“ Jungs, Nadia und ich noch zu einer Nachtwanderung in den nahegelegenen Wald von Valdemossa auf. Nachdem wir festgestellt hatten, dass beleuchtete Fußballfelder, auf denen niemand ist, Stromverschwendung ist und einem außerdem am Sterne gucken hindern, und wir zudem noch ein paar ausführliche Forschungen an heimischen Insekten durchgeführt hatten, machten wir uns schließlich auf den Heimweg.
28. Oktober
Freitag war ein recht entspannter Tag. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Palma, wo wir uns in Gruppen aufteilten und mehr oder weniger ziellos durch die Stadt liefen. Um 14.00 Uhr trafen wir uns in der Nähe des Strandes wieder, um alle zusammen zum Meer zu laufen. Nils, Paul und Tom hatten sich bei einem Straßenhändler ulkige bunte „Regenschirmhüte“ gekauft und wurden so zu einer echten Attraktion. Jetzt war erstmal Zeit sich abzukühlen und in der Sonne zu liegen. Nachdem Nils bis zum Hals eingegraben und mit Algen geschmückt wurde und sich der Moment für ein Gruppenfoto bot, machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt. Das Abschlussgrillen am Abend war sehr gelungen, wobei für die Einen die Steaks und das gegrillte Gemüse und für die Anderen der gegrillte Tintenfisch dazu beitrugen. Anschließend war erstmal großes Aufräumen und Packen angesagt, da es am Samstag schon um 6.30 Uhr los zum Flughafen gehen sollte.
29. Oktober
Der Rückflug verlief ohne weitere Zwischenfälle, so dass wir um die Mittagszeit in Deutschland ankamen. Insgesamt war es eine sehr, sehr schöne Fahrt!