Herbstwoche im Vogtland/Sachsen

14.10.2012 - 20.10.2012

In den Herbstferien erkundeten einige Familien das Vogtland in Sachsen. Schöneck war der Ausgangspunkt.

Die höchstgelegene Stadt des Vogtlandes Sachsen– auch als Balkon des Vogtlandes bekannt: Schöneck, war Ziel unserer Herbstwanderwoche 2012. Als nach ca. 450 km Richtung Ost von Frankfurt a.M. am Samstag alle angereist waren, konnte am Abend besprochen werden wie die gemeinsame  Woche gestaltet werden könnte. Das Wetter war herbstlich, aber nicht verregnet.

Am Sonntag führte die erste Wanderung am Kletterwald vorbei zum Wolfsbachtal. Mit viel buntem Laub ging es für alle 5 km am Wolfsbach entlang bis nach Zwotental. Nach dem gemeinsamen Verzehr des Lunchpaketes in einer Schutzhütte und der eingehenden Inspizierung einer Futterkrippe für Wild im Winter, konnten die Jüngsten mit der Vogtlandbahn zur Jugendherberge zurückfahren. Für die Älteren ging es über das Kroatenloch wieder 5 km zurück zur Hohen Reute, wo sich alle bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag wieder trafen. Vor dem Abendessen konnten alle noch bei der Fütterung der Pferde, Hühner, Hasen und Meerschweinchen, sowie beim Melken der Kühe alle interessanten Details auf dem benachbarten Bauernhof erfragen. Nach dem Abendessen wurden am elektronischen Dartspiel die ersten Erfahrungen mit Zielscheibe und Pfeilen gesammelt.

Am Montag ging es zur Drachenhöhle Syrau - eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Sachsens. Die Stalagtiten bildeten wunderschöne Tannenzapfen, eine Axt, einen Menschen und Elefantenohren, die sich 16 m unter der Erde wunderschön in der 40 m langen und bis zu 9 m hohen „Walhalla“ im kristallklaren See spiegelten. Nach einer gemeinsamen Stärkung ging es noch zur Windmühle von Syrau. Vor dem Abendessen wurde noch gemeinsam gekegelt bis der Abend gemeinsam ausklingen konnte.

Der Dienstag begann mit einem Geburtstag. Alexander wurde 7 Jahre und durfte sich als Geburtstagkind wünschen was heute passieren sollte. Der Wunsch war natürlich das Erlebnis und die Faszination Raumfahrt und Weltraumforschung zu erleben. Damit ging der Weg zur Deutschen Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz, dem Geburtsort des ersten deutschen Kosmonauten Sigmund Jähn. Die Ausstellung über Planeten und Missionen in den Weltraum beeindruckte alle. Nach der Ausstellung wurde alles Gelernte auf einem Geocaching-Weg, dem Rautenkranz-Rundwanderweg, angewendet. Die richtige Antwort auf die Quizfrage an jedem Anlaufpunkt lieferte mit einer super einfachen Rechenaufgabe die Koordinaten zum nächsten Punkt. Nachdem alle Kinder nacheinander den nächsten Weg-Punkt entdeckt hatten, ging es vor dem Abendessen ins Erlebnisbad mit Riesenrutsche, Grottenschwimmen und Wellenbad. Am Abend gab es zum Geburtstag sogar noch eine Kinderdisco, Lichteffekte inklusive. Was für ein Geburtstag?!

Nach einem schönen Frühstück ging es am Mittwoch wieder direkt von der Jugendherberge los. Der Weg führte zuerst an der Muldenquelle und am Tannenhaus vorbei zum Neuwaldteich. Die Mittagsrast wurde aber erst an der Weißen Mulde - an der Vorsperre der Talsperre gemacht. Mit herrlicher Oktobersonne wurde Siesta gemacht – zumindest von den Eltern. Die Kinder spielten am Waldrand. Der Weg führte nun weiter um die Muldenberger Talsperre über die Staumauer. Hier fanden sich sogar noch ein paar übrig gebliebene Blaubeeren. Im Flößerpark in Muldenberg konnten wir alle noch Flößer spielen – nasse Schuhe wegen Überfüllung des Floßes inklusive. Pünktlich um 15.00 Uhr rief uns die örtlich Sirene der Freiwilligen Feuerwehr auf, den Zug zurück nicht zu verpassen. Die Zugfahrt in der Vogtlandbahn ging quer durch den Wald an der DAV-Vogtlandhütte  vorbei zurück zur Jugendherberge. Nach dem Abendessen:  Uno, Uno, Uno … das Spiel der Woche. Da kann man die Erlebnisse des Tages austauschen und den nächsten Tag planen.

Wer am Donnerstag  seinen Ausweis (insbesondere für die Kinder) dabei hatte, konnte sich die Landschaft in der Tschechischen Republik in Sokulov anschauen. Für alle anderen ging es in die Musikstadt Klingenthal auf den Rundwanderweg entlang der Grenze zwischen Deutschland und Tschechischer Republik. Nach einem Aufstieg zum Körnerberg verlief der Weg zum Waldgutsberg mit wunderschönen Ausblicken zum Schwarzberg und Braunleite auf der Deutschen Seite und einem herrlichen Ausblick in den Böhmer Wald Richtung Tschechei. Am Panoramablick haben wir unsere Mittagspause eingelegt. Hier trafen wir auf berittene Grenzpolizei, die die Kinder mächtig beeindruckte. Nach dem Abschluss der Wanderung ging es zum Olympiastützpunkt Vogtland zur Sommerrodelbahn. Eine Rodelbahn nur für uns alleine – das wurde so richtig ausgenutzt. Kleine Blessuren wie Übelkeit oder blaue Flecken sind für echte Helden des Waldes gar kein Problem. Jetzt ging es zurück zur Jugendherberge - Nachtwanderung vorbereiten.  Die Nachwanderung ging durch den dunklen Wald ohne Taschenlampe (!) zur Meilerhütte. Erstaunlich, dass man den Weg bei sternklarem Himmel auch so findet. Sobald sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben ist das kein Problem mehr. An der Hütte lauschten wir den Geräuschen des Waldes – viel Wind und glücklicherweise kein Tierlein wie Reh oder Wildschwein. Dafür wurde jetzt ordentlich zugegriffen bei Chips und Gummibärchen. Das war verdient nach der Mutprobe. Auf dem Rückweg durften die Taschenlampen eingeschaltet werden.

Der Freitag begann mit einem Besuch im Musik- und Skimuseum in Klingenthal wo alle Kinder sich den Geigen-, Akkordeon- und Mundharmonikabau anschauen konnten. Im Skimuseum wurden sich alle Modelle der Skischanze genau angeschaut um dann das Original live zu besichtigen. Der Nebel vom Morgen hatte sich verzogen und die neue Vogtlandarena lag vor uns. Mit einem Zugwagen ging es steil bergauf bis zum Turm. Auf dem Turm angekommen hatte man bei strahlender Herbstsonne eine prächtige Übersicht über den farbenprächtigen Herbstwald und das Vogtland. Der Weg, den die Skispringer nehmen, konnten wir ehrfürchtig in Augenschein nehmen. Wir waren froh, den Fahrstuhl nach unten nehmen zu können. Am Absprungtisch war Lunchtime – bei der Sonne und Aussicht schmeckt die ostdeutsche Semmel und sächsische Eierschecke frisch vom Bäcker gleich noch mal so gut. Danach ging es in den Kletterwald. Auf einer Kinder-, Junior- oder Seniorstrecke konnte jeder seine Kletterkünste in den Bäumen beweisen, einige auch ein zweites oder drittes Mal.

Am Samstag ging es nun wieder nach Hause. Es wurde noch die zu ihrer Zeit höchste und größte Eisenbahnbrücke der Welt besichtigt – die Göltzschtalbrücke bevor es für alle wieder zurück ins Rheinmaingebiet ging. Hier endete nun der Herbstausflug der Familiengruppe 2 und alle waren von den Wander- und Kulturausflügen bei herrlichstem Herbstwetter begeistert. Einige lobten auch den „ostalgischen“ Eindruck, den wir alle vielleicht zum letzten Mal mitnehmen konnten, da die Jugendherberge komplett zurückgebaut und für den Wintersport modern wieder aufgebaut werden soll.

 

Text und Bilder: Petja Samulowitz

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