Abenteuer und neue Steige im Morgenbachtal

Manchmal hilft in unseren Breiten der wechselhafte Sommer mit, um ein bisschen mehr Abenteuer in unsere Frankfurt-nahen Fahrten zu zaubern - Eindrücke aus dem noch wildromantischeren Morgenbachtal beim Naturwochenende der Familiengruppe 3 vom 1. bis 3. Juli 2016...

Irgendetwas hatte in der Zeitung gestanden von einem Erdrutsch auf der westlichen Rheinseite bei Bingen, neulich, nach den Starkregenfällen und Unwettern Mitte Juni. Doch dass das etwas mit unserem Naturzeltwochenende zu tun haben könnte, wurde uns erst kurz vorher klar bei einem Anruf beim Revierförster. Teile des Weges durch das Morgenbachtal hatte der stark angestiegene Bach weg gespült und auch die Kletterfelsen des Gebietes sind momentan aufgrund eines Felssturzes gesperrt. Da dieses Jahr mit unseren 3 bis 9 Jahre alten Kindern aber das Klettern sowieso nicht im Vordergrund unserer Naturauszeit stehen sollte, musste uns das von nichts abhalten.

Zuversichtlich bauten wir also unsere Zelte auf der Wiese bei der Pension Waldfrieden/ Gerhardshof auf und genossen das Abendessen mit herrlich ruhigem Wald- und Wiesenblick auf der Terrasse, das der Wirt uns auf Anfrage bereitet hatte. Die Kinder wiederum genossen die Freiheit, die große Wiese, das Holz holen im Wald und später das Lagerfeuer mit Stockbrot – sogar wie „versprochen“ unter Sternenhimmel. Sicherheitshalber hatten wir uns dann doch den Weg durch das Morgenbachtal noch angeguckt, bevor wir uns mit der großen Gruppe am nächsten Morgen auf den Weg machten. Und alle zusammen feststellten, dass das Tal durch den vielen Regen noch wildromantischer geworden war: Die ein oder anderen Bäume lagen quer und an einer Stelle mussten/ durften/ konnten wir auf Baumstämmen durch das Bachbett klettern, da der Weg tatsächlich weg gespült war. Auch einige Stützmauern waren an anderen Stellen unterspült, eine gewisse Gefahr geht auch von den noch stehenden, aber ziemlich frei gespülten Bäumen aus. Hingegen war der Eselssteig hoch auf die Aussichtskante überhaupt nicht betroffen, und wir genossen unsere abwechslungsreiche Wanderung über das Schweizerhaus zum Jägerhaus mit vielen Spiel- und Staudammbaupausen sehr.

Abends ‚musste‘ dann wegen des Viertelfinales der Fußballeuropameisterschaft das Lagerfeuer verkürzt werden und wir durften uns mit unseren 7 Familien freundlicherweise zu den Pensionsgästen und der netten Wirtsfamilie in den Aufenthaltsraum vor den Fernseher quetschen. Am Sonntag waren die Kinder (und auch die Erwachsenen) doch etwas müde, sodass wir die Tagestour höhenmetertechnisch verkürzten und von der Burg Sooneck aus den sehr schönen wegen seiner Steinigkeit ans Tessin erinnernden Martinssteig mit Siebenburgenblick wanderten. Der Abschluss des Wochenendes fand mit Burgbesichtigung und unvermeidlichem Kuchen im Burghof zwischen unzähligen Rosen statt.

Text: Anja Becker, Fotos: Andreas Kemler

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