Jahresbericht 2012

Aktiv mit Tieren im Nebel, Skifahren in der Kälte, bei der Ziegenmassage und auf Frankensteins Baumwippe

Auch in diesem Jahr ist die Familiengruppe 3 schon wieder sehr aktiv!

Gleich im Januar trafen sich 11 Familien zu einem gemeinsamen Ausflug. Eigentlich stand Schlittenfahren auf dem Programm, aber auf Grund von akutem Schneemangel verschlug es uns in den Tierpark „Alte Fasanerie“ nach Klein Auheim bei Hanau.

Mufflons im nebelverhangenen Gelände, fütterungsfreudige Wildscheine, beeindruckende Elche, Schneeeulen und hungrige Ziegen konnten wir auf dem Rundweg durch den Park bestaunen und füttern. Zum Aufwärmen und Essen kehrten wir in das am Parkeingang liegende Restaurant ein, welches ganz leckeres Essen anbietet, aber auf Grund von Platzmangel und gestresster Bedienung nicht wirklich familiengruppentauglich war. Der Tierpark hat uns sehr gut gefallen und ist für Familien ein tolles Ausflugsziel.

 

Eine Skiwoche in den Bergen ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten, gerade in Zeiten des Klimawandels. In Begleitung kleiner Kinder wird das Ganze noch etwas komplizierter. Aber Spaß macht es trotzdem, gerade in einer Gruppe mit vielen Gleichgesinnten.

Skifahren gehen, wenn die Kinder noch ganz klein sind: Macht das überhaupt Sinn? Wir haben es ausprobiert: Drei experimentierfreudige Familien mit Söhnen im Alter von eineinhalb bis drei Jahren fuhren nach Ehrwald im österreichischen Zugspitzgebiet in eine gemeinsame Ferienwohnung. Das Reiseziel war im Hinblick auf schnelle Erreichbarkeit und ausreichende Schneesicherheit von Tourenleiter Frank gut ausgewählt. Petrus tat das Seine und belohnte uns mit Schnee bis in die Tallagen.

Aber (wie) funktioniert Skifahren mit Kind? Als zweifellos bequemste Variante erwies es sich, eine Kinderbetreuung mitzunehmen. Eine Familie hatte Opa & Oma am Ort einquartiert, sodass beide Elternteile beim Pistenvergnügen wenig Abstriche zu machen hatten.

Das von den beiden anderen Elternpaaren angestrebte Modell „Kinderskischule“ erwies sich hingegen als nicht besonders tauglich. Die beiden Dreijährigen wollten wohl nicht einsehen, gerade möglichst sanft im Kindergarten eingewöhnt worden zu sein, in der Skischule aber von einer Minute auf die andere wildfremden Menschen überlassen zu werden, deren pädagogisches Selbstverständnis gelinde gesagt nicht ganz „up-to-date“ war. (Kleine Kostprobe: „Du darfst nicht weinen, jetzt ist Schluss!“ oder „Du kannst weinen, so viel Du willst, Deine Mama kommt nicht!“). Ein Kind streikte da schon nach einer Stunde, während das andere immerhin zwei Tage durchhielt.

Danach war Improvisation angesagt: Eine Familie suchte ihr Glück mit Kind an den seichten Hängen des Skischulhügels zwischen pflugfahrenden Schulklassen, die anderen erkundeten mit dem Kind zwischen den Beinen die Pisten des Skigebiets, bis die elterlichen Oberschenkel brannten oder das kindliche Gebrüll zu stark wurde. Ab und zu durften Mama und Papa auch mal alleine fahren, während der andere Elternteil die Stellung hielt.

Es gab aber auch andere Freuden. Sehr angenehm waren das gemeinsame Kochen und die abendlichen Gespräche in der Wohnküche der Ferienwohnung, ganz zwanglos in Skiklamotten und mit Babyfon auf dem Tisch. Die Kinder haben sich kennengelernt, was für die Zukunft neue Betreuungsmodelle erhoffen lässt – dass z.B. Elternpaare die Kinderbetreuung abwechselnd für mehrere Kinder übernehmen können. Beim nächsten Mal werden die Kinder außerdem älter und selbständiger und die nächste Skischule hoffentlich besser sein.

Für eine Familie war der Skispaß leider wegen Krankheit bereits nach der ersten Wochenhälfte beendet. Diesem Umstand fiel auch das obligatorische Gruppenfoto zum Opfer. Die verbliebenen Familien hatten mit der zunehmenden Kälte von bis zu -30°C zu kämpfen, sowohl auf den Pisten als auch in Bezug auf die Dieselmotoren ihrer Autos, konnten aber noch einige schöne Pisten-Kilometer aneinanderreihen.

Fazit: Skifahren verfehlt selbst in homöopathischen Dosen seine Wirkung nicht – es macht Lust auf mehr. Mit älteren Kindern und einer passenden Skischule hoffen wir Eltern künftig auf noch mehr eigenes Pistenvergnügen.

 

Im Februar trafen sich 7 Familien zum Besuch des Zoo´s „Vivarium“ in Darmstadt. Aufgrund eiskalter Temperaturen und Schneemangels bis Mitte Februar erschien uns dies die bessere Unternehmung anstatt der geplanten (Schneeschuh-)Tour auf den Altkönig. Gleich zu Anfang begeisterte uns und vor allem unsere Kinder das begehbare Känguruh-Gehege. Weiterhin begegneten wir lustig turnenden Affen, tropischen Fischen, exotischen Reptilien und im Schmetterlingshaus konnten farbenprächtige Schmetterlinge auf uns landen. Im schön angelegten Vogelbereich hatten wir die Idee, ein Kinder-Gruppenbild zu machen, was bei 7 Kleinkindern eine amüsante Aufgabe ist. Mithilfe von karnevalistischen Gesangs- und Tanzeinlagen haben wir tatsächlich alle Kinder auf ein Foto bekommen! Belohnt wurde ihre Geduld im Streichelzoo, wo Bürsten auslagen, mit denen sie die Ziegen „massieren“ konnten. Die Tiere haben es offensichtlich genossen und unsere Kleinen hatten besonders viel Spaß. Schließlich bestaunten wir noch acht wahrhaft riesige Riesenschildkröten, darunter eine namens Porsche und der 230 kg schwere Adam. Trotz äußerst nasser Wettervorhersage haben wir keinen Regentropfen abbekommen und zwischendurch kam sogar die Sonne heraus und das Wetter wurde für die Jahreszeit richtig schön. Wir hätten uns wohl noch länger als 3 Stunden hier aufhalten können, aber die Tische im Restaurant waren bestellt und der Hunger trieb uns auch dorthin. Pünktlich bei Ankunft im Restaurant Bölle setzte teils heftiger Schneefall ein, so dass wir doch froh waren, nun im Trockenen zu sitzen und was Leckeres gekocht zu bekommen. Die schöne Spielecke ließ unsere Kinder die teils vorhandene Müdigkeit vergessen und wir verweilten noch bis in den Nachmittag hinein in diesem netten und kinderfreundlichen Restaurant. Das Vivarium ist besonders mit kleinen Kindern und in der kalten Jahreszeit ein optimales Ausflugsziel, da es nicht zu groß ist und viele kleine Tierhäuser hat! (Eva & Thorsten Brücher)

 

Im März trafen sich 6 Familien am Parkplatz der Burg Frankenstein im Odenwald zur Panoramawanderung zu den Magnetsteinen. Die Ausblicke in das Rheintal und den Odenwald konnten leider nicht genossen werden, weil dichter nasskalter Nebel die Sicht verwehrte. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Auf schmalen Wegen ging es zu einer Felsengruppe, den Magnetsteinen. Dabei konnten schon schlafende bemooste Steintrolle bewundert werden. Dort angekommen wurde sofort der alterwührdige Kompass mit der Kompass-App. auf dem I-Phone abgeglichen. Wich die Nadel infolge der Beeinflussung durch die Magnetsteine wirklich ab? Natürlich wurden die Felsen auch gleich bestiegen. Wegen der Wetterverhältnisse und dem rutschigen Fels aber nur über den Hang und nicht kletternd. Die Kinder hatten auf den Waldwegen viel Spaß und fast alle liefen die 3 km lange Strecke. Auf dem Rückweg war ein umgestürzter Wippenbaum eine tolle Attraktion, die es sofort zu bespielen galt. Alle Kinder konnten auf dem umgestürzten Baum sitzen und wippen. Da wollte natürlich niemand weiterziehen. Nochmals und nochmals wurde gewippt, bis den Großen die Arme erlahmten. Nach der Rundwanderung kehrten wir im Burgrestaurant ein und wärmten uns ein wenig auf. Zum Abschluss machten alle noch einen Abstecher zur Burg. Dort galt es Mauern und Türme zu erklimmen und Schätze zu finden. Es war schon später Nachmittag als die letzten den Parkplatz verließen, nach einer gelungenen Wanderung. (Jutta & Stefan Pfeiffer)

 

Wandern, Klettern, Paddeln, Höhlen – um all das gemeinsam zu erleben machten sich 8 Familien der Familiengruppe 3 im Juni für ein verlängertes Wochenende auf in „die Fränkische“. Im Gasthof „Zur guten Einkehr“ in Morschreuth waren wir standesgemäß untergebracht. Einige nutzten die Möglichkeit zu zelten, die anderen zogen ein preiswertes Zimmer im Gasthof vor. Am Donnerstagabend aus Frankfurt angereist bereiteten wir uns mit ein paar ordentlichen Schnitzeln auf die kommenden Tage vor.

Am Freitag war Klettern angesagt. Die Wettervorhersage war alles andere als verheißungsvoll und über Nacht hatte es leicht geregnet, doch der Lindenstein bei Allersdorf stellte sich als eine gute Wahl heraus: Dank der großen Buchen rund um die Felsen waren genug Routen trocken geblieben. Wer noch nicht am Donnerstag losgekommen war trudelte nun nach und nach an der Wand ein. Auch die Jüngsten (2-3 Jahre) hängten sich begeistert in den Klettergurt. Da war dann auch mal ein Mittagsschlaf im Laub nötig. Nach einem Zwischenstopp beim Spielplatz ging es dann zurück nach Morschreuth zum Abendessen.

Am nächsten Morgen wollten wir die Wiesent bepaddeln. Für viele Kiddies war das die erste Paddeltour ihres Lebens, so dass wir ein ruhiges, nicht allzu langes Stück (ca. 2½ h) zwischen Pulvermühle und Doos gewählt hatten. Mit Schwimmwesten versehen trugen die Kinder stolz ihre Paddel zu den Kanadiern und los ging es, vorbei an Felsen, Wäldern, etwas verschreckten Enten und der hoch über dem Tal gelegenen Burg Rabeneck. Trotz Wettfahrten, Havarien und zweimaligem Umtragen kamen alle trocken in Doos an. In der Mittagspause stärkten wir uns auf Burg Rabenstein um von dort aus unsere Nachmittagswanderung in Angriff zu nehmen. „Der Wanderweg führt auf ausgesetzten Pfaden und vermittelt atemberaubende Blicke ins Ailsbachtal. Zudem führt der Weg durch das Schneiderloch, die imposante Ludwigshöhle und streift die Sophienhöhle.“ Die Realität stand dem vielversprechenden Text im Wanderführer in Nichts nach und auch das Wetter strengte sich sehr an uns einen schönen Nachmittag zu bereiten. Genügend Taschenlampen zum Höhlengucken hatten wir eingepackt, so dass vom Mauseloch bis zur 11 m hohen Ludwigshöhle, durch die der Wanderweg uns führte, alles ausgiebig ausgeleuchtet wurde. Abends ging es dann wieder zurück nach Morschreuth, wo wir den Tag mit einem leckeren Abendessen ausklingen ließen, während die Kinder das große Gelände des Gasthofes unsicher machten.

Die Wettervorhersage für Sonntag ließ nichts Gutes erwarten. Trotzdem versuchten wir unser Glück an der Breitenberg Südwand. Kaum hatten wir alle Utensilien zum Wandfuß geschleppt, fing es leider auch schon an sich einzuregnen. Nachdem die Kinder noch etwas auf den Felsen herumgekraxelt waren, beschlossen wir, es für dieses Mal dabei bewenden zu lassen. Nach einem fränkischen Sonntagsessen beim wohlbekannten Gasthof Kroder in Schlaiffhausen fuhren wir wieder zurück nach Frankfurt. Aber: Franken, wir kommen wieder!

Vielen Dank an die Familien für die Organisation der Aktionen und das Schreiben eines Berichts.

 

Text: Karolin Weisser

zurück