2019 - Jahresbericht

Die erste Wanderung der Familiengruppe V im Jahr 2019 sollte eigentlich, ausgehend vom Parkplatz „Große Kurve“, im Volksmund auch Applauskurve genannt, zum Fuchstanz gehen. Doch bereits bei der Bergauffahrt vom Ortsausgang Oberursel zum Startpunkt der Tour, mussten die angereisten Familien feststellen, dass bei einem Wettermix aus überwiegend Regen (welcher je nach Höhe dann zu Schneeregen überging), die Wahl der Wanderroute vielleicht nicht die geeignetste war für den Januar. Wagemutig bereiteten die Familien ihre Buggys und Fahrradanhänger für
die vor ihnen liegende Mission vor. Der bereits verbreitete Pessimismus entgegenkommender Wanderer auf dem Parkplatz ließ nichts Gutes erahnen. Und tatsächlich, als wir die Kurve an der Kanonenstraße überquert hatten, zeigte sich mit welcher Tücke der Winter den Weg für uns „präpariert“ hatte. Blankes Eis, mehrere Zentimeter dick, über die gesamte Wegesbreite. Und der Blick auf den weiteren Verlauf des Weges gelobte keine Besserung. Nach dem ersten unfreiwilligen Sturz eines jüngeren Familienmitgliedes wurde daher spontan umgeplant und die Familiengruppe fuhr mit den Autos zurück zum Taunus-Informationszentrum. Von dort liefen wir auf einem asphaltierten Weg und der Bachlauf am TaunusInformationszentrum zog zunächst die anwesenden Kinder in ihren Bann. Hier ließen sich wunderbar Stöckchen versenken. Später im Wald diente das Plateau eines Wasserhochbehälters als ideale Matschinsel für die Kinder, die schon auf eigenen Füßen unterwegs waren. Eine benachbarte große Pfütze stellte dann eindeutig sicher, dass auch garantiert beide Füße in den dicken Winterschuhen durchnässt waren. Früher als gewohnt beendeten die anwesenden Familien ihren Ausflug und ließen den trüben Wintertag, zum Beispiel in der Badewanne, ausklingen.

Die monatliche Wanderung im Februar hatte als Ziel den Wildpark Alte Fasanerie in Hanau. Eigentlich als Programmpunkt für eher „schwierige“ Witterungsverhältnisse gedacht, überraschte uns das Wetter mit strahlendem Sonnenschein und ließ bei Temperaturen im zweistelligen Bereich das erste Mal Frühlingsstimmung aufkommen. Aufgrund der „eingezäunten“ Wege war die Orientierung im Park nicht sonderlich schwierig. Die Kinder erkundeten die verschiedenen Tiere in den Gehegen und den Streichelzoo. Die obligatorische Picknickpause fand auf dem großen Spielplatz statt. Somit war es wieder ein rundum schöner Tag!

Am Sonntag, dem 28. April gegen 10.00 Uhr, stand unsere Aprilwanderung an. Dieses Mal ging es zum schönen Herzbergturm an der Saalburg. Der Wanderweg war insgesamt 5,5 km lang und verlief über Stock und Stein. Start war am Forellengut in Oberursel. Dort wurden wir schon von den netten Wildschweinen begrüßt. Der Weg verlief erst auf einem gut begehbaren normalen Waldweg. Nach einer kurzen Steigung nutzen wir einen Holzlagerplatz für eine kurze Kletterpause für die Kinder und auch Eltern. Beim Weitergehen war dann aber teilweise mit Blick in den Wald und in die Nebenwege schon erkennbar, dass der Sturm einige Tage vorher seine Spuren hinterlassen hatte. Als wir dann zur Abzweigung kamen, an der unser Weg einen steilen Bergpfad das letzte Stück zum Herzbergturm verlaufen sollte, wurden wir von circa fünf dicken Bäumen überrascht, die vom Sturm quer über den Weg geworfen worden waren. Nach kurzer Diskussion und Einschätzung der Lage haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, uns einen Weg um die Bäume herum zu suchen, da hinter den Bäumen der Weg wieder normal passierbar war. Für das Durchhaltevermögen wurden wir dafür mit einem leckeren Mittagessen bei
der Einkehr im Berggasthof Herzberg belohnt. Der Rückweg ging auf der gleichen Strecke zurück. Alle Familien sind gesund und glücklich angekommen. Die Verabschiedung war wieder am Forellengut in Oberursel.

Am Sonntag, dem 26. Mai, starteten sechs gut gelaunte und bestens präparierte Familien auf die Tour zum Meisterturm in
Hofheim. Unser Treffpunkt, der Park & Ride Parkplatz in Hofheim, war an diesem Sonntag aufgrund des Reitturniers „Tag des jungen Pferdes” mit Pferdeanhängern, LKWs und jeder Menge blank polierter SUVs ausgelastet. Nachdem unsere Gruppe die etwas weniger rausgeputzten und innen sicherlich mit Pferdeanhängern vergleichbar riechenden Familienkutschen geparkt hatte, machten wir uns auf den Weg durch den Reitverein in Richtung des Meisterturms. Erstes Highlight für die Kinder war dann auch gleich das Springreiten, das aus nächster Nähe beobachtet werden konnte. Durch ein ruhiges Wohngebiet machten wir uns dann auf den Anstieg in Richtung Cohausentempel, den wir auf Forstwegen kinderwagentauglich erreichten. Das Wetter spielte sehr gut mit, und so konnten wir einen tollen Ausblick auf Frankfurt, den Flughafen und den Odenwald bei einer kurzen Pause genießen. In Richtung des gut ausgeschilderten Meisterturms wanderten wir durch einen herrlich duftenden Pinienwald, der manchen der Mitwanderer an den letzten Provence-Urlaub erinnerte. Die Kinder nutzten das gute Angebot an Stöcken und Steinen, um die ersten Ladungen für die Autos den Eltern zur Verwahrung zu übergeben.
Rechtzeitig zur kitaüblichen Mittagessenszeit um 12.00 Uhr, erreichten wir das Lokal am Meisterturm, wo wir dank des guten Wetters draußen an den reservierten Tischen Platz nahmen. Nachdem unsere Kinder die erste Runde Apfelschorle probiert hatten, war bis zum Essen genug Zeit zum Toben auf dem Spielplatz des Biergartens. Nach dem Essen (Spargel stand hoch im Kurs) erklommen einige Wagemutige noch den Meisterturm, ließen den Blick über den Taunus schweifen oder nutzten die Gelegenheit für Instagram- und FacebookSelfies. Auf einem breiten und schattigen Forstweg vernichteten wir die zuvor sauer verdienten Höhenmeter und nahmen als weiteres Highlight noch den Wildpark Hofheim mit ins Programm. Die Kinder hielten am Rand des Geheges nach der Bache mit sechs Frischlingen Ausschau, während die Eltern intensiv die Mittagsschlaf-(Vermeidungs)-Strategie für das Heimfahren diskutierten. Der Rückweg führte uns gegen 14.30 Uhr wieder durch den Reitverein zurück zum Parkplatz, wo einige Familien die Heimfahrt antraten, andere mit den Kindern noch ein wenig den Pferden beim Arbeiten zusahen. Alles in allem eine schöne Tour mit guten Gesprächen, tollem Wetter und viel Zeit / Platz für die Kinder
zum Austoben.

Am 30. Juni führte uns unsere monatliche Wanderung nach Darmstadt. Aufgrund der nahezu tropischen Temperaturen von über 38°C wurde die Wanderung kurzerhand von der eigentlich geplanten Tour über die offenen Felder am Hofgut Oberfeld in den Wald nachDarmstadt-Kranichstein verlegt. Trotz der widrig heißen Umstände, machten sich zahlreiche Familien auf den Weg vom Start beim Bioversum am Jagdschloss Kranichstein zum Naherholungsgebiet Oberwaldhaus. Im Wald ging es vorbei an wild-romantischen Bachläufen mit weniger oder mehr nassen Durchquerungen und durch enge, dichte Waldwege. Am Oberwaldhaus erwartete uns ein großer Spielplatz, ein See mit Bootsverleih, Ponyreiten und eine Minigolfbahn. Aufgrund der hohen Temperaturen waren erst mal weniger Aktivitäten angesagt und ein ausgiebiges Picknick im Schatten wurde veranstaltet. Später wurde der große Spielplatz ausgetestet. Danach trauten sich dann noch einige Kinder auf die Ponys zu einem begleitenden Ausritt über einen Rundweg im Wald. Anschließend ging es zurück zum Parkplatz und schnell weiter zum nächsten Biergarten zur Abkühlung.

„Waaasssser“, rief der kleine Zwerg vor Freude und rannte zu einem Becken mit knietiefem Wasser. Die Familiengruppe V folgte ihm am letzten Julisonntag zu dem Kneipp-Bad im Orbtal. Es ist einer der Einstiegspunkte zu Deutschlands längstem Barfußpfad in der Nähe von Bad Orb. Der Rest der Kleinkinderbande eroberte ebenfalls das kühle Nass an diesem nicht ganz so warmen Juli-Hochsommertag. Das Wasser spritzte bewegt durch Kinderhände und -füße in alle Richtungen. Ob Sebastian Kneipp, dem Erfinder der Kaltwassertherapie, diese Form des Wassertretens begrüßen würde? Egal, Spaß ist mindestens ebenso wichtig fürs Wohlbefinden wie der Storchengang durch kaltes Wasser. Die Kids planschten und hätten sich den ganzen Tag dort aufhalten können, jedoch hatte die Familiengruppe V zur Barfußwanderung geladen. Also weiter auf nackten Sohlen. Der Sound plätschernden Wassers bleibt dabei ständig im Ohr. Denn der Barfußpfad verläuft entlang eines Bachs. Immer wieder tauchten seichte Stellen auf, um in den Bach zu steigen und mit den Füßen Ungewohntes zu spüren wie kleine Steine und Sand. Leider war an diesem Tag die große Schlammgrube abgesperrt, weshalb die Ganzkörperschlammpackung für die Kleinen ausfiel. Weiter auf leisen Sohlen z. B. zu Feldern mit Kieseln oder Tannen und Kiefernzapfen: nix für zarte Füße, die lieber den mit Gras bewachsenen Barfußpfad unter die Sohlen nahmen. Dort stellten sich Holzpfähle zum Gleichgewicht halten in den Weg. Das Balancieren, Stolzieren, Schleichen und Rennen machte hungrig. Somit wurde der Spielplatz mit Seilrutsche, Klettergerüst und Schaukelbienen in Besitz genommen und für ein Picknick genutzt. Frisch gestärkt, verlief der Rückweg an Brombeersträuchern vorbei über Wiesen und Trampelpfade. Die Wanderung endete nach vielen gesundheitsfördernden Wechselbädern im alten Fachwerkhaus Café Waldfriede zum Füße entspannen und Genießen der großen Kuchenstücke.

Am 25. August starteten wir von Niederursel aus zu einer Augustwanderung. Diese führte zu Beginn auf dem Mühlenwanderweg entlang des Urselbaches. Dies gab die Möglichkeit für Groß und Klein der Hitze durch ein erfrischendes Fußbad entgegen zu wirken. Entlang der Felder ging es zu unserem Ziel, dem Maislabyrinth in Weiskirchen. Dort angekommen, widmeten sich die Kinder gleich der Strohburg und den Trettraktoren. Außerdem konnten noch selbst Haferflocken gemahlen werden. Ein weiteres Highlight für die Kinder war dann die Fahrt mit dem Traktor auf dem Anhänger.

Ein besonderer Meilenstein stand am ersten Septemberwochenende an. Zum ersten Mal ging es auf eine Hütte mit Übernachtung. Das Ziel war die Eifelhütte der Kölner Sektion im beschaulichen Blens. Während die Familien im Laufe des Freitagnachmittags ankamen, erkundeten die Kinder sofort den Innen- und Außenbereich und es wurden die Schlafplätze belegt. Abends wurden dann gemeinsam Nudeln mit Tomatensauce gekocht. Leider meinte es das Wetter nicht so gut mit uns und so löste in der Nacht auf Samstag ein ausgedehntes Regengebiet das schöne Wetter ab. Somit gab es am Samstag eine regnerische Wanderung von Heimbach durch das Rurtal, entlang des Staubeckens Heimbach und einem schönen Jugendstil-Wasserkraftwerk hinauf auf den Staudamm Schwammenauel. Dort angekommen, entschied sich eine Hälfte der Gruppe dazu den Rest des Weges per Bahn zurückzulegen, während die andere Hälfte
nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen den „Abstieg“ zu Fuß wagte. Abends gab es ein gemütliches Beisammensein als das Feuer im Grill der Kölner Hütte angefacht wurde. Nachdem die Eltern am Samstagabend etwas länger wach bleiben durften, begrüßte uns auch der Sonntag mit regnerischem Wetter. Nachdem Zusammenpacken und Aufräumen gab es noch eine kleine Wanderrunde um das Örtchen Blens. Danach fuhren alle wieder Richtung Frankfurt und pünktlich zur Abfahrt zeigte sich auch wieder die Sonne. Trotz des nicht so schönen Wetters hatten alle Familien Spaß und das gemeinschaftliche Wochenende hat alle etwas nähergebracht.

Die letzte Wanderung des Jahres 2019 führte die Familiengruppe V am 28. Oktober in die Weilbacher Kiesgruben. Vom Regionalparkzentrum ging der Weg vorbei am Pferdehof Erhardt zur Kraterlandschaft der ausgebeuteten Kiesgruben von FlörsheimWeilbach. Seit Ende der 1970er Jahre wurde hier der Versuch unternommen, diese wieder der Natur zurückzugeben. Eine erste kleine Rast machte die Gruppe der ca. 10 Familien am Aussichtsturm direkt am Ziegengehege. Waren die Ziegen zu dieser Zeit nur aus der Ferne unten in der Kiesgrube zu bestaunen, so kamen sie auf dem Rückweg direkt an den Zaun. Das Wanderziel war allerdings das Kunstwerk Rabe im Nussbaumquartier. Die grauen Wolken wurden immer mehr am Himmel, so dass wir ein wenig schneller vorankamen und nicht jeder Stock von den Kleinen aufgehoben wurde. Begleitet wurden wir außerdem von vielen Flugzeugen beim Starten oder Landen auf dem Frankfurter Flughafen, die hier in Flörsheim zum Greifen nah erscheinen. Und so hielt die Wandergruppe ab und zu an, um den ein oder anderen Airbus A380, den Jumbo von Boeing oder andere Flieger zu bestaunen. Als dann ein kleiner Regenschauer kam, war es Zeit für den Rückweg. Auf der Hälfte der Strecke waren dann die Ziegen ganz nah bei uns und es war „Fütterungszeit“ – Mutige voran, Gras in die Hand und Finger durch den Zaun. Es gab genug hungrige Ziegenmäuler zu stopfen. Nach einer kleinen letzten Stärkung ging es zurück zum Regionalparkzentrum und es fanden sich noch ein paar Familien, die sich den Aufstieg auf den Turm des Zentrums nicht entgehen lassen wollten, um den Ausblick in Richtung Flörsheim, den Frankfurter Flughafen
oder Richtung Wiesbaden zu genießen.

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