DIE KLETThERAPIE WÄCHST WEITER
2016, also im siebenten Jahr seit der Gründung, ist unser „Klettern mit Handicap“ weiter gewachsen. Die angebotenen Kurse und Einzeltermine waren ausgebucht, sowohl in Frankfurt wie auch in Kelkheim. An beiden Standorten bieten wir jetzt ganzjährig KLETThERAPIE an Schwerpunkte sind dabei die jeweils im Frühjahr und Herbst laufenden 7-wöchigen Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene.
KLETThERAPIE-Treffs Selbständig
Um das hier Erlernte zu festigen und zu vertiefen, haben wir den KLETThERAPIE-Treff in Kelkheim weiter ausgebaut. Hier sichern Eltern ihre Kinder und sich gegenseitig, mit Unterstützung durch unsere Betreuer, soweit noch erforderlich. Ziel ist, dass sich diese Gruppe ganz selbständig organisiert und zusätzliche Termine vereinbart, was auch bereits weitestgehend der Fall ist. Dafür führen wir parallel zu jedem Kurs eine fundierte Ausbildung der Eltern im Sichern und Klettern durch, ein Angebot, das sehr gut angenommen wird.
Training für Erwachsene mit Handicap
Schwerpunktmäßig in Frankfurt bieten wir ein regelmäßiges monatliches Training für Erwachsene mit Handicap an. Besonders freut uns, dass wir mit diesem Training einigen an MS Erkrankten ein wenig beim Kampf gegen ihre Krankheit helfen können. Dazu bieten wir auch die Möglichkeit der Inklusion in unser normales wöchentliches Klettertraining in Frankfurt (siehe hierzu auch den Artikel in MB 2, 2016). Hinzu kommen je 4 Trainingseinheiten für besondere Gruppen, die von der „Caritas“ und der „Initiative Allenstein“ angemeldet werden. Auch hier ist eine Ausweitung absehbar
Dringend Mitorganisatoren gesucht!
Begrenzt wird das alles aber durch unsere eigenen Möglichkeiten. Der Aufwand für Organisation und Betreuung dieser Angebote ist enorm! Sowohl Monika Gruber, (Gesamtleitung, Kurse in Kelkheim und Sonderangebote in Frankfurt), als auch Georg Gröger (Kurse in Frankfurt) suchen dringend Entlastung durch weitere Mit-Organisatoren, damit zusätzliche Anfragen befriedigt werden können. Hier einige Zahlen, um dies konkreter zu machen: Im Rahmen der KLETThERAPIE organisieren wir 48 Kurstermine im Jahr. Unser Betreuerteam, alles Ehrenamtliche, besteht derzeit aus 59 Helfern, davon sind: 19 Trainer bzw. Kletterbetreuer, 4 Physio- bzw. Ergotherapeuten und 36 erfahrene Kletterer. Pro Termin nehmen wir 14 Teilnehmer an, die von jeweils 9-11 Helfern betreut werden. Bei 48 Kursterminen mit je 14 Teilnehmern sind das 672 Teilnahmen und 480 Einsätze von Betreuern. Dazu kommen noch die Ausbildung der Eltern der Teilnehmer, Schnupper- und Sondertermine. Wir möchten an dieser Stelle allen Beteiligten unseren ganz herzlichen Dank für ihren selbstlosen Einsatz sagen.
Anregender Höhepunkt
Ein solcher Sondertermin und sehr anregender Höhepunkt für die Teilnehmer war der Ausflug an die Eschbacher Klippen im Sommer. Wir berichteten darüber im vorigen Heft. Hier möchten wir nur noch einmal betonen, welch besondere Herausforderung und tolles Erlebnis es für Kinder mit Handicap ist, einmal am „echten Fels“ zu klettern. Das war für sie ein großes Erlebnis und allen, die dabei waren, hat es viel Freude bereitet, dabei helfen zu können.
Großzügige Unterstützung
Wie bei jedem Kurs, müssen wir auch für die Angebote der KLETThERAPIE Gebühren nehmen. Wir sind bestrebt, diese so niedrig wie möglich zu halten und konnten sie von Jahr zu Jahr reduzieren. Um trotzdem die durch Halleneintritte, Aufwandentschädigungen sowie Ausrüstung und Material anfallenden Kosten zu decken, bemühen wir uns ständig um Spenden. Ohne die großzügige Unterstützung durch einige Unternehmen und Institutionen der Region, die Spenden von vielen privaten Förderern und die Beiträge vieler Helfer, die ihre Aufwandsentschädigung spenden, wäre die Durchführung wohl gar nicht möglich. Wir möchten uns auch bei ihnen allen sehr herzlich bedanken und hoffen auf Verständnis, wenn wir hier nicht die vielen Namen nennen können.
Reger Erfahrungsaustausch
Zuletzt sei noch erwähnt, dass wir mit der KLETThERAPIE einem losen Verbund von ca. 20 Gruppen in Deutschland angehören, in denen Klettern als Therapie ergänzendes Training für Menschen mit Handicap durchgeführt wird. Diese Gruppen, entweder in Sektionen des DAV organisiert oder mit solchen zusammen arbeitend, pflegen einen regen Erfahrungsaustausch und trafen sich im November 2016 erstmals zu einer Tagung, um eine Reihe von vorwiegend organisatorischen Fragen zu besprechen. Neben rund 20 Angehörigen dieser Gruppen war auch der zuständige Vertreter des DAV Hauptvereins, Stefan Winter aktiv und konstruktiv dabei und nahm viele Anregungen und konkrete Vorhaben mit nach München. Diese Treffen werden fortgesetzt, damit das Klettern mit Handicap im DAV bundesweit an Struktur und Bedeutung gewinnt.
Text und Fotos: Wolfram Bleul