Der 1. Samstag im November ist für einige Freunde des Kletter- und Freizeitgebiets Eschbacher Klippen seit vielen Jahren für die Herbstpflegeaktion des Alpenvereins reserviert. Zur 25. Pflegeaktion in diesem Jahr konnten die Organisatoren 27 Helfer (inkl. 2 Personen aus der Sektion Hochtaunus Oberursel) begrüßen. Besonders erfreulich war die ordnungsgemäße Lieferung des bestellten Wetters: trocken und relativ milde Temperaturen. Hier gab es in der Vergangenheit wiederholt krasse Fehllieferungen ;-)

Pflege an den Eschbacher Klippen beinhaltet für uns im Wesentlichen das Freihalten der Felsbereiche – Buchstein und Saienstein – vom Bewuchs und die Pflege der Kulturlandschaft Heide.

Die Wachstumsbedingungen waren vom Frühjahr bis zum Herbst hervorragend. Dadurch konnten sich im gesamten Bereich der Eschbacher Klippen viele Samen zu ansehnlichen Schösslingen entwickeln. Wie immer sind hier in erster Linie die sogenannten Pionierpflanzen, wie z.B. Birke, Ginster, Eberesche und Brombeere zu nennen. Würden wir der Natur freien Lauf lassen, wären sowohl die Felsen wie auch unsere Kulturlandschaft Heide innerhalb weniger Jahre von Büschen und Bäumen überwuchert. Die Heide würde von der Konkurrenz zurückgedrängt, die Erosion der Felsen durch eindringende Wurzeln und ein feuchteres Milieu beschleunigt.

Aufhalten lässt sich diese Entwicklung nur durch die stetige Pflege des Gebietes, d.h. die Entfernung aller nicht zur Kulturlandschaft passenden Büsche und Bäume.

Dieser Aufgabe hat sich vorrangig die, wie immer in den letzten Jahren, sehr stark vertretene Jugendgruppe unserer Sektion im Bereich der Felsen angenommen. Volle Kletterausrüstung war angesagt um gesichert alle Felsbereiche mit Bewuchs und/oder Erdansammlungen zu erreichen und von diesen zu befreien. Besonders im Bereich des Saiensteins war hier Schwerstarbeit zu leisten, da dieser in den letzten Jahren – mangels ausreichender Teilnehmerzahl an der Pflegeaktion – nur ungenügend „gepflegt“ werden konnte. Weiterhin gibt es hier noch einige, sehr nah am Felsen stehende Bäume, die Samen und Blätter auf den Felsen abladen und damit gute Bedingungen für neue Schösslinge bereiten. Dieses Grundproblem wird im Winter vom Forst angegangen.

Die Heidefläche hat sich in der letzten Saison prächtig entwickelt. Das hindert die von uns ungewollten Gewächse natürlich nicht sich auszubreiten. Deshalb durchkämmte eine Gruppe von Helfern systematisch die gesamte Fläche und entfernte alle neu sprießenden Schösslinge. Weiterhin wurde der Rand der Heidefläche von bereits größer gewachsenen Büschen und Bäumen befreit. Darunter auch einiges an äußerst widerspenstigen Brombeeren, die beim Entfernen selbst durch dicke Handschuhe einiges an Schrammen verursachten.

Auch die Heidepflanzen selbst benötigen „Pflege“. Diese wurde in der Vergangenheit von genügsamen Schafen übernommen – in der Lüneburger Heide z.B. von Heidschnucken. Sie ernähren sich von Schösslingen und der Heide selbst, die dadurch kurzgehalten wird. Da in unserer Fläche bisher keine nennenswerte Schafbeweidung stattgefunden hat, ist die Entwicklung der Pflanzen nicht nur in die Fläche, sondern auch in das Längenwachstum der Ranken gegangen. Um hier gegenzusteuern und eine Verjüngung der Pflanzen zu initiieren ist hier in den nächsten Jahren ein manueller Rückschnitt erforderlich. Als Test wurden kleinere Bereiche auf unterschiedliche Art und Weise zurückgeschnitten um bei der nächsten Aktion die beste Methode abschätzen zu können.

Natürlich wurden die Aktiven auch bei dieser Aktion wieder vom Naturpark Taunus zur Mittagszeit mit Fleischwurst, Brötchen und Getränken bestens versorgt und auch ein Nachtisch in Form von Kuchen fand reißenden Absatz. Der Appetit der Teilnehmer war in Anbetracht der Berge von entfernten Büschen und Bäumen nicht verwunderlich.

Beendet wurde die Pflegeaktion gegen 16 Uhr. Allen Beteiligten noch einmal vielen Dank für ihr großartiges, ehrenamtliches Engagement für den Erhalt der Eschbacher Klippen als Kletter- und Freizeitgebiet!

Bitte Vormerken: Die nächste Aktion an den Eschbacher Klippen findet am 03.11.2018 statt. Hierzu laden wir schon jetzt herzlich ein.

Leider sind die Teilnehmerzahlen an der Pflegeaktion in den letzten Jahren rückläufig, was natürlich Auswirkungen auf den Umfang der leistbaren Arbeiten hat. Es wäre schön, wenn wir diesen Trend in unserer mitgliederstarken Sektion wieder umkehren können. Ein paar Stunden ehrenamtliche Tätigkeit tun gut! Nehmt Euch ein Beispiel an unserer Jugendgruppe.

Text & Fotos: Petra & Fred Wonka