Osterfahrt 2019

Gleich in der ersten Osterferienwoche fuhren wir mit insgesamt neun Personen am 13.4.2019 zum Klettern nach Frankreich an die Ardèche. Um den Staus aus dem Weg zu gehen, fuhren wir um 4.00 Uhr am Vereinshaus los. Die Qual des frühen Aufstehens lohnte sich. Wir waren schon um vier Uhr am Campingplatz Les Actinidias, wo wir von warmen 20°C und strahlendem Sonnenschein begrüßt wurden. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, gingen wir noch an den nahen Fluss, die Chassezac, wo wir die Felsen im Fluss erkletterten und uns im Steine-Schnicken übten.
Am Sonntagmorgen wurden wir von sehr frischen Temperaturen überrascht. Trotzdem ging es an den Felsen „Mazet“, der nur zehn Minuten Fußweg vom Campingplatz entfernt war. Auf dem Weg trafen wir auf einen Höhleneingang, den wir natürlich sofort erkunden wollten. Die Höhle entpuppte sich als ein dünner Spalt von 10 Metern Länge, durch den man sich quetschen konnte, so dass man zehn Meter weiter wieder auf der Straße ankam.

Am Kletterfelsen angekommen, stießen wir auf schöne Kalkstrukturen. Sofort fingen wir an Routen einzuhängen. Dem Hunger wurde als- bald mit Brot, Käse und Wurst Einhalt geboten. Nach der Pause kletterten wir mit großer Motivation weiter. Nach dem Klettern machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Fluss, wo wir uns weiter im Steine-Schnicken übten.
Am Montag beschlossen wir, nach Chaulet klettern zu gehen. Der Fels lag direkt an der Chassezac, so dass wir einfach den Wegen entlang des Flusses folgten. Nach kurzer Zeit kamen wir an eine Stelle, an der der Weg eingebrochen war. Kurzerhand wurde ein provisorischer Klettersteig eingerichtet, um die Stelle zu überqueren. Auch von einer folgenden Abseilstelle ließen wir uns nicht aufhalten. Bald wurde klar, dass der Weg eher vom Fluss weg führte und wir uns oberhalb des Felsens befanden. Wir entschieden uns querfeldein in den Wald zu schlagen, um eine mögliche Abseilstelle zu finden. Dort fanden wir allerdings zuerst auch nichts, so dass Nico, Luca und Anni beschlossen, alleine weiter zu suchen, während die anderen zum Weg zurückgingen, um nach einem anderen Zustieg zum Fels zu suchen. Nach einiger Zeit fanden Nico, Luca und Anni einen Abseilhaken, während bei uns kein Abstieg in Sicht war, so dass wir entschieden, wieder direkt zum Campingplatz zurückzugehen. Aber auch von dem Misserfolg ließen wir uns nicht die Laune verderben. Der Konsens war am Ende, dass es eine richtig coole Wanderung gewesen wäre, wenn wir nicht gesagt hätten, dass wir einen Kletterfels suchen. Die Anderen kletterten währenddessen noch ein bisschen und durchquerten dann den Fluss und liefen auf der anderen Flussseite zurück. Zurück auf dem Campingplatz lernten wir unsere Nachbarn, eine DAV Jugendgruppe aus Karlsruhe kennen, mit denen wir sofort Kontakte knüpften. Zum Abendessen brieten wir Wiener Schnitzel mit Kartoffelbrei, wofür wir von unseren Nachbarn sehr beneidet wurden. Zum Tagesabschluss spielten wir dann mit der Karlsruher Jugendgruppe noch eine Runde Werwolf.
Da wir am Dienstag vom sanften Prasseln des Regens auf unser Zeltdach geweckt wurden, spielten wir mit den Karlsruhern gemeinsam Capture the Flag. Nach einem spannenden Spiel gingen wir zurück zum Campingplatz. Am Nachmittag trennten wir uns wieder. Wir beschlossen, uns vor dem Regen in die zahlreichen, bisher von uns noch unerforschten, Höhlen zu flüchten. Wir erkundeten insgesamt drei Höhlen, in denen es immer wieder inter- essant war, den verschiedenen Seitenwegen zu folgen. Dabei konnte man im Dunkeln sehr schnell die Orientierung verlieren. Trotzdem kamen wir aus jeder der Höhlen wohlbehalten und mit neuen Erfahrungen heraus. Zum Abschluss wurden wir mit strahlendem Sonnenschein begrüßt. Unsere Nachbarn be- neideten uns am Abend mal wieder sehr um unseren selbstgemachten Kaiserschmarrn. Den Abend ließen wir wieder mit einer Runde Werwolf mit den Karlsruhern ausklingen.
Am Donnerstag gaben wir Chaulet eine weitere Chance und wagten nochmal den Zustieg. Einige wählten mit Nico den bereits gelaufenen Wanderweg, um dann von oben abzuseilen, während Anni, Lea, Karlo und ich das Auto nahmen. Da der Fels nach Süden ausgerichtet war und direkt an der Chassezac lag, konnte man sich neben dem Klettern auch sehr gut in die strahlende Sonne legen oder zur Erfrischung in den Fluss springen. Nach der Mittagspause ging es ein Stück weiter nach Westen zum Sektor Clairiére, wo wir auf wunderschöne Plattenklettereien und Routen in der Senkrechten trafen. Zum Abendessen gab es die bei jeder Jugendfahrt obligatorischen Kässpatzen, für die wir wiederum neiderfüllte Blicke von den Karlsruhern ernteten.
Am Donnerstag ging es nach Fontgarnide zum Klettern. Die Routen hier waren sehr schön und abwechslungsreich, auch die Abgespecktheit hielt sich in Grenzen. Für Anni, Luca und Nico gab es sogar noch ein paar kurze Mehrseillängen. Viel zu schnell senkte sich die Sonne schon wieder hinter den Horizont. Auf dem Campingplatz stärkten wir uns mit Chili con Carne mit Kartoffelklößen und beendeten den Tag mit Kartenspielen mit der Jugendgruppe aus Karlsruhe.
Am Freitag ging es nochmal nach Mazet zum Klettern. Uns begleiteten Clarissa und Nora vom JDAV Karlsruhe. Auf dem Weg trafen wir nochmal auf zwei Höhlen, die natürlich erkundet werden mussten. Der Eingang von einer befand sich in etwa 4 Meter Höhe, so dass am Anfang eine Klettersequenz nötig war. Leider waren beide Höhlen nicht sehr tief. Beim Klettern konnten sich alle nochmal gut austoben und die letzten Kräfte verbrauchen, so dass am Abend alle sehr erschöpft waren. Wir beschlossen heute draußen zu schlafen, um am Samstag möglichst früh loszukommen.
Die Jugendgruppe aus Karlsruhe hatte am Abend ein Lagerfeuer unten am Fluss aufgebaut. Wir setzten uns zu ihnen und verbrachten noch einen schönen letzten Abend zusammen.
Am Samstag fuhren wir nach einem kurzen Frühstück um 9 Uhr los. Auch dieses Mal hatten wir sehr viel Glück mit dem Verkehr, so dass wir flüssig durchkamen und um 20.30 Uhr am Vereinshaus einfuhren.
Am Ende war es eine sehr schöne Fahrt und neben den typischen Aktivitäten wie Klettern und Wandern, konnten wir auch das Höhlenklettern in unser Repertoire aufnehmen. Vor allem auch das sehr gute Wetter spielte uns in die Hände. Das Klettergebiet ist allerdings etwas mit Vorsicht zu genießen. Aufgrund der hohen Beliebtheit ist der Kalk teilweise sehr abgegriffen, was das Klettern deutlich anstrengender macht.

Text: Vladimir
Fotos: Teilnehmer der Gruppe

zurück