Sommerfahrt zum Gepatschhaus

Groß und Klein auf Entdeckertour zu Gletscherspalten, Krummgampen und verborgenen Seen

Nachdem wir letztes Jahr auf der Ravensburger Hütte unsere Sommerfamilienfahrt verbracht haben, wollten wir dieses Jahr wieder auf einer Hütte der Sektion Frankfurt mit der Familiengruppe stationiert sein. So rollten am Sonntag 7 Familien, sprich 14 Erwachsene und 10 Kinder mit den Autos die Kaunertaler Gletscherstrasse hinauf bis vor das Gepatschhaus. In diesem Zusammenhang danken wir der "Kaunertaler Gletscherbahnen" für die Befreiung der Mautgebühren für die Familiengruppe III.

Für diesen Tag stand nun Zimmer beziehen, das Haus erkunden und einfach nur Ankommen auf dem Programm.

Da nur für den Montag gutes Wetter vorhergesagt war, beschlossen wir, den Tag für eine Hochtour zur Rauhekopfhütte zu nutzen. Wir wussten ja nicht, ob sich sonst noch mal eine Gelegenheit ergeben würde. So machten sich an diesem Morgen 7 Erwachsene über den Sommerweg und Gletscher auf zur Rauhekopfhütte. Als kleine Trainingseinheit durften die Wanderer ein paar Liter Milch hinauf tragen und konnten sie sich so als Versorgungsteam einen leckeren Obstler auf der Hütte verdienen.

Währenddessen verbrachte der andere Teil der Gruppe einen Kinder-Erlebnis-Wandertag im Fernergries. Wir wollten das Gletschertor besichtigen. Da es aber auf dem Weg dorthin sooo viel Interessantes und Spannendes zu Entdecken und Bespielen gab, kamen wir nicht ganz bis zum Gletscher. Auf dem Weg durch den Fernergries stocherten die Kinder in Felsenwasserlöchern herum, rutschen sich ihre Hosen an einer Felsrutsche platt, bauten Staudämme, warfen Steine in den Fluss, kletterten auf Felsblöcke und schaukelten an Bäumen. Spät am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zurück zum Gepatschhaus und da kamen auch schon die glücklich und zufriedenen Rauhekopfhüttenwanderer dazu und schlossen sich unserem Heimweg an.

Für den Dienstag war Regenwetter vorhergesagt. So besuchten wir an diesem Tag unsere geliebte Verpeilhütte, auf der wir zwei Jahre zuvor unsere erste Sommerfamiliengruppenfahrt verbrachten. Mit den Autos fuhren wir zum Parkplatz an der Verpeilalm und liefen von dort auf schmalem Pfad entlang des Bachs hinauf zur Verpeilhütte. Es war wie zu Hause ankommen, denn 6 unserer Familien waren schon auf der ersten Fahrt dabei gewesen. Oben angekommen, machten wir es uns erst mal in der gemütlichen Stube bequem und ließen uns Kaiserschmarren und andere Köstlichkeiten schmecken.

Danach zog es die Kinder nach draußen. Zuerst natürlich an den vor der Hütte gelegenen seichten Bach - bestes Spielgelände. Auf "geheimen Wegen" kletterte dann eine Gruppe Kinder hinauf zu einem von weiter oben kommenden Bach. Hier wurden Staudämme gebaut und über die Steine am Bach balanciert. Auf dem "Dschungelpfad" ging es anschließend abenteuerlich zurück zur Verpeilhütte, wo der Rest der Truppe schon auf uns wartete. Zufrieden, nach einem Tag auf`m Verpeil machten wir uns an den Abstieg und zurück zu den geparkten Autos. Das Wetter hatte uns an diesem Tag doch recht gut mitgespielt, der Regenschauer kam erst, als wir kaiserschmarrenessend in der Hütte saßen - dafür zerschrammte an diesem Tag leider einem Auto die Ölwanne bei der Abfahrt von der Verpeilalm.

Trotz regnerischem und nebligen Wetter starteten wir am nächsten Tag eine Wanderung durch das Krummgampental. Ausstaffiert mit einer Kinderkarte (die Wanderung in einfacher Weise aufgemalt, so dass die Kinder sich selbst ein Bild von der Tour machen können. Außerdem motiviert eine Karte in der Hand ungemein!) wanderten wir los, den verborgenen See zu finden. Entlang des Krummgampenbaches, vorbei an riesigen Felsblöcken und zum Schluss einen steilen Serpentinweg hinauf, fanden wir den verborgenen See, an dem ein kleiner aber feiner Schatz von den Kindern geborgen werden musste. Zielsicher wurde er schnell gehoben und noch schneller verspeist!

Und endlich kam die Sonne raus und wir durften den Abstieg durch dieses wunderschöne Tal bei bestem Wetter genießen.

Und zusammen mit der Sonne machte Steine in den Bach schmeißen gleich viel mehr Spaß und auch die Murmeltiere kamen endlich aus ihren Löchern und pfiffen wie die Weltmeister.

Eine Familie nutze diesen Tag, um das Schwimmbad von Feichten zu testen.

Für den Donnerstag war bestes Wetter vorhergesagt. So konnten 5 andere Elternteile eine Tagestour zur Rauhekopfhütte unternehmen. Auch sie versorgten die Hütte mit ein paar Litern Milch und machten dadurch auf der Hütte einen tollen Tausch: Milch gegen Kaiserschmarren. Zuerst genossen wir selbstgemachte Kaspressknödelsuppe und anschließend den leckeren Kaiserschmarren - und das bei wunderbarem Sonnenwetter auf der Terrasse - sogar mit Actioneinlage, denn auf der gegenüberliegenden Seite gab es einen spektakulären und explosionsartigen Bergrutsch.

Der andere Teil der Gruppe verbrachte diesen Tag am Klettergarten im Fernergries. Die Kinder kletterten an der Kletterwand und spielten am Kletter- und Schaukelbaum. Auch die Eltern kletterten im Klettergarten und/oder erklommen den Holderli-Seppl-Klettersteig. Ein netter ca. 1-stündiger Klettersteig entlang eines beeindruckenden Wasserfalls. Kleiner Tipp für den Rückweg: Trampen!

Da auch für den nächsten Tag tolles Wetter gemeldet war, machten sich 4 Elternteile ganz früh auf den Weg, um eine Hochtour über den Westgrad auf die Weissespitze, über den Weisseegletscher zur Rauhekofhütte und zurück durch den Fernergires zu machen. Ein Erlebnis der Extraklasse!

Der andere Teil der Gruppe zusammen mit den Kindern konnte so auch noch mal einen Kletter- und Klettersteigtag im Fernergries genießen.

An unserem 7. Tag auf dem Gepatschhaus wurde das Wetter wieder schlechter und so beschlossen wir, die begehbare Gletscherspalte oben am Weisseeskigebiet zu erkunden. Für den Rest des Tages stand noch Packen, Basteln von Traumfängern mit Hölzern aus dem Fernergries, Schwimmbadbesuch in Feichten und Kaiserschmarrenessen auf dem Programm. Und, als wäre dieses Event für unseren letzten Tag bestellt worden, erlebten wir noch einen Almabtrieb von 400 Rindern.

Am Sonntag endete unsere Sommerfamilienfahrt auf dem Gepatschhaus und wir machten uns alle auf den Weg nach Hause oder auf zu weiteren Urlaubszielen.

Fazit dieser Woche:

Für das Abendessen hatten wir das Sektionszimmer für uns, was lärmtechnisch für alle Beteiligten echt super war und wir so auch ein bisschen mehr unter uns sein konnten. Das "Gepatsch" hat einen sehr urigen Hüttencharakter. Das sehr sympathische Hüttenpersonal war durch unsere Gruppe, die Kids und die Extrawünsche nicht aus der Ruhe zu bringen. Die Hüttenumgebung hat tolle Touren- und Spielmöglichkeiten, besonders der Fernergries bietet immer wieder eine beeindruckende und abwechslungsreiche Erlebniswelt.

Wieder einmal waren sehr nette Familien zusammen, und nicht nur bei den lustigen Spiele-Abenden war die Stimmung sehr entspannt, nett und lustig.

Alles in allem ein wunderschöner Bergurlaub!

Mal schauen, wo es uns nächstes Jahr hin verschlägt...

 

Text: Karolin Weisser

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