JuMa-Kletterurlaub Kroatien

… spätsommerliches Klettern in Istrien


Es ist Ende September und noch dunkel draußen. Wir, Keiwan, Luca, Vladimir und Clara, stehen pünktlich um 7 Uhr beim Buchbinder in Frankfurt, um das Auto abzuholen. Der Plan: Das spätsommerliche Wetter in Kroatien noch einmal zum Klettern ausnutzen. Nach langer Fahrt erreichen wir - es ist schon wieder dunkel - unser Hauptquartier für die nächsten zehn Tage, einen schönen Campingplatz in Vrsar.

Die nächsten Tage laufen alle recht ähnlich ab. Morgens aufstehen, Frühstück zum Wasser tragen, mit Blick aufs Meer frühstücken, zusammenpacken und los gehts zu den Felsen. Abends dann noch kurz einkaufen, im dunkeln Abendessen kochen und müde in den Schlafsack krabbeln.

Drei mal fahren wir nach Rovinj und wir hätten auch noch drei weitere Male dorthin fahren können. In Rovinj gibt es eine große Auswahl an Wänden in verschiedenen Höhen und Schwierigkeitsgraden, alle in Laufweite beieinander gelegen.

In Pazin finden wir einen wunderschönen ca. acht Meter hohen Wasserfall mit großem Becken darunter. Der Wasserfall des eigentlich recht kleinen Baches, fällt ein breites Flussbett hinunter. Das Flussbett ist von oben begehbar und wir finden mehrere Haken neben dem Wasserfall. Also nutzen wir das strahlende Wetter des Tages, um zu entspannen und ins kalte Wasser abzuseilen. Auch hoch prusiken und Keiwan mittels Seilrolle hochziehen gehört natürlich zum Programm.

Leider konnten wir keine Mehrseillänge klettern, weil in unserer Nähe nicht viele Spots waren, wo dies möglich wäre. Von der einen Route, die wir uns rausgesucht hatten, wurde das Beklettern vor November abgeraten wegen möglichen Begegnungen mit Schlangen. Zu der Alternative, die wir gefunden hatten, fahren wir hin, um dann aber festzustellen, dass die Route aus Naturschutzgründen gesperrt ist. Dafür nutzen wir den Rest des Tages, um im recht warmen Meer zu schwimmen.

Schließlich besichtigen wir auch Pula und begeben uns dort in der Nähe auf die Suche nach einem Deep-Water-Solo Spot, der angeblich dort sein soll. Die gesuchte Stelle, an der Vladimir schon war, finden wir nicht. Ein Blick ins Wasser verrät, dass es sowieso viel zu windig ist und der Wellengang zu stark, als dass wir ins Wasser gehen könnten. Beim Spaziergang an den Klippen der Küste finden wir dafür aber verlassene Militärbunker und während wir weiter laufen viele Überreste einer militärischen Anlage. Als wir Keiwan anrufen, welcher zurück zum Auto gegangen war, erfahren wir, dass wir uns auf eigentlich gesperrtem Militärgebiet befinden und machen uns schleunigst auf den Rückweg. Auf dem Rückweg sind wir uns einig, dass es schlau wäre, abgesperrtes Gebiet auch tatsächlich abzusperren, da uns auf dem Hinweg keine Absperrung aufgefallen ist.

Gegen Ende der Woche wird das Wetter leider schlechter. Trotzdem wollen wir am letzten Tag noch mal klettern gehen und fahren wieder nach Pazin, aber an eine etwas andere Stelle. Wir kommen von oben an die Felsen, finden aber den Weg nach unten aber nicht. kurzerhand seilen wir deswegen ab, um dann den klettersteigähnlichen Weg zu sehen, der nach unten geführt hätte. Wir sind noch nicht lange am klettern, als passiert, was zu jedem Urlaub dazugehört: Es fängt an zu schütten. Bis die zwei gerade Kletternden aus ihrer Route rausgekommen sind, sind wir alle nass. Durchnässt kämpfen wir uns dann den nun sehr rutschigen, eigentlichen Zustiegsweg hoch. Wie verlockend so ein trockenes Auto im strömenden Regen doch aussehen kann! Somit fällt unser letzter Kletterausflug leicht ins Wasser, aber als wir zurück zum Campingplatz kommen, hört es schon auf zu regnen. Wir entscheiden uns abends essen zu gehen. Auf dem Rückweg werden wir wieder nass, aber wir sind es ja jetzt gewöhnt.

Am nächsten Morgen packen wir dann zügig unser Zelt zusammen und machen uns auf den Heimweg, voller Vorfreude auf ein gemütliches Bett.

Bericht: Clara Braun

Fotos: Teilnehmer der Gruppe

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