Rauhekopfhütte erhält Umweltgütesiegel
Auf der diesjährigen DAV Hauptversammlung in Siegen wurden vier Hütten des Deutschen Alpenvereins mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet. Neben der Höllentalangerhütte (DAV München), der Plauener Hütte (DAV Plauen/Vogtland), dem Soiernhaus (DAV Hochland) ist die Rauhekopfhütte (DAV Frankfurt am Main) ausgezeichnet worden. DAV Vizepräsident Roland Stierle überreichte die Urkunden und Plaketten an die Delegierten der jeweiligen Sektionen.
Mit der Verleihung erfüllen die Alpenvereine einen wesentlichen Beitrag des gemeinsamen „Grundsatzprogramms zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sowie zum umweltgerechten Bergsport“. Mit der diesjährigen Verleihung tragen 124 von 588 Alpenvereinshütten das Umweltgütesiegel.
Über das Umweltgütesiegel
Das Umweltgütesiegel wird seit 1996 vom Deutschen Alpenverein, dem Österreichischen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol an Hütten vergeben, deren Pächter und Sektionen den Umweltgedanken besonders konsequent leben.
Kriterien für eine Verleihung sind unter anderem eine umweltgerechte und effiziente Energieversorgung sowie Wasserver und- entsorgung.
Vorrangig sollen erneuerbare Energieträger eingesetzt, Wärmedämmung verbessert und Wasser sparende Armaturen eingebaut werden. Hinzu kommen Aspekte wie die konsequente Vermeidung von Abfall, die Einhaltung von Schlafsackpflicht, ein Rauchverbot und Hüttenruhe. Das Umweltgütesiegel wird zunächst auf drei Jahre verliehen.
Laudatio zur Verleihung des Umweltgütesiegels
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bergfreunde,
Die Rauhekopfhütte, 2.731 m hoch, in den Ötztaler Alpen, im Talschluss vom Kaunertal erhält das Siegel.
Im Jahr 1888 wurde die Rauhekopfhütte unterhalb des Gipfels Rauhe-Kopf von der Sektion Frankfurt errichtet. Der Hüttenanstieg ist anspruchsvoll und hochalpin. Die Hütte wird zunehmend beliebter, vorwiegend beherbergt sie Ausbildungskurse, die die Nähe zum Gletscher nutzen.
Diese urige Berghütte der Kategorie 1 wird im 14-tägigen Wechsel ehrenamtlich von Mitgliedern der Sektion Frankfurt betreut, die als Hüttenwarte vor Ort die Gäste betreuen und bekochen. Diese Crew macht ihren Job so gut, dass die Rauhekopfhütte Platz vier bei den Top-ten vom Hüttentest belegen konnte. Die Hütte ist zwar klein aber gemütlich und von seiner Terrasse hat man einen fantastischen Blick.
Ab dem Jahr 2012 musste aus Gründen des Brandschutzes und der verschärften Umweltgesetzte umgebaut und die Hütte um eine Abwasserreinigungsanlage erweitert werden.
Ein besonderer Dank gehört auch der Hüttenpatensektion Offenbach, die mit ihrem Patenbeitrag und Engagement die Ursprünglichkeit des Hüttenbetriebs fördert und zum Erhalt beiträgt.
Der Bundesverband hat die bisherigen Baumaßnahmen in Höhe von 200.000,-- € mit rund 58.000,-- € Beihilfe und rund 78.000,-- € Darlehen unterstützt.
Insofern meine Damen und Herren, sind damit alle Vorgaben zur Verleihung des Umweltgütesiegels erfüllt.
Herzlichen Glückwunsch der Sektion und ihren ehrenamtlichen Hüttenwirten.
Die Laudatio hielt Roland Stierle.