IFSC Paraclimbing Weltmeisterschaft 2019 in Briancon
Am 16. und 17. Juli fand in Briancon (FRA) die IFSC Paraclimbing-WM in der Disziplin Lead statt. Tim Schaffrinna startete in der Klasse RP1 unter insgesamt über 200 AthletInnen bei der WM. Die IFSC WM fand an der Kletterwand statt, an der auch zwei Tage später der IFSC Weltcup im Lead über die Bühne ging. Das Paraclimbing Team Germany war mit 15 AthletInnen unter Nationaltrainer Christoph Reichert am Start.
Am Montag den 15.7. war der Medical Check, bei dem neue AthletInnen in Bezug auf ihre Einschränkung offiziell klassifiziert wurden oder AthletInnen bei denen sich ihr Zustand drastisch geändert hat, neu klassifiziert wurden. Darauf folgten die Registrierung und das Technical Meeting, bei dem nochmal alle wichtigen Informationen zum Wettkampf präsentiert wurden. Abends fand die Eröffnungszeremonie statt, bei der jeweils pro Nation ein AthletIn mit Flagge auf der Bühne vertreten war.
Am Dienstag startete der Wettkampf mit den Klassen B3, RP3, AL2 und AU2, bei der die AthletInnen zwei Qualirouten zu klettern hatten. Am Abend wurden die Finale der Top 6 AthletInnen der jeweiligen Klassen ausgetragen.
Am Mittwoch waren die Startklassen B1, B2, AU2, RP2 und RP1 an der Reihe. Aufgrund der wenigen Starter wurden die Klasse AL1 (querschnittsgelähmt) mit der Klasse RP1 vereint.
Insgesamt holte das Paraclimbing Team Germany drei Bronzemedaillen:
Kevin Bartke (AU2), Jaqueline Fritz (AL2) und Korbinian Franck (RP1).
Persönliches Erleben:
Ich habe mich im Vorfeld der WM schon sehr über meine Teilnahme gefreut. Über gesundheitliche Umstände wurde dieser im letzten Jahr in die Ferne gerückte Traum doch noch wahr - im Paraclimbing. Mein Ziel in diesem Jahr war es, die Wettkämpfe zu genießen, aber dennoch alles zu geben und im nächsten Jahr voll anzugreifen.
Nun direkt zum Wettkampf: Der Medical Check verlief völlig problemlos und ich wurde als RP1 klassifiziert. Am nächsten Tag hatte ich noch frei, feuerte die restlichen AthletInnen an und bekam meine Startnummer vom Trainer übergeben. Der Mittwoch war nun mein großer Tag. Ich wärmte mich gut auf, prägte mir die Routendemo gut ein - auch wenn ich die Routen aufgrund meines Handicaps nicht so klettern kann, wie im Video dargestellt. Vormittags startete ich in der ersten Qualiroute, die sich doch als schwieriger erwies. Ich fiel in 2/3 der Wandhöhe und war dennoch sehr zufrieden. Gegen Mittag konnte ich die zweiten Quali bis zum Top durchsteigen.
Resümee
Insgesamt reichte der 9. Platz (von 19) nicht fürs Finale, dennoch bin ich sehr glücklich unter den Top10 zu sein. Das Team und der Trainer haben sich bei jedem über dessen Leistung gefreut und gratuliert, sobald man den Boden wieder unter den Füßen hatte. Es war eine unvergessliche Zeit mit dem Team, bei der das lang vermisste Wettkampffeeling wieder erwachte. Für dieses Jahr gibt es zwar keine Para-Wettkämpfe mehr, aber: I'm back on fire!!!
Text und Fotos: Tim Schaffrinna