Grundkurs Eis
In der Sonne zur Hochvernagtspitze
Die Reisebeschränkungen für die Schweiz und Österreich waren gerade wieder aufgehoben und die Corona-Neuinfektionszahlen in Deutschland auf ein weniges der Zahlen im April gesunken. Etwas mulmig war es mir schon. In Vent (1898 m) an der Brücke über die Rofen Ache haben wir, das waren sechs Teilnehmer und ich, uns am 05.07.2020 zum Eiskurs getroffen. Meine dortige Frage, ob jemand einen Gepäcklift benötigen würde, wurde mit einem Kopfschütteln allseits beantwortet. Also gut, auf geht´s zum anstrengenden, 850 Höhenmeter Aufstieg zur Vernagthütte (2754 m).
Die Vernagthütte hatte sich auf die Covid-19 Situation eingestellt. Es war luftig und die Schilder mit der entsprechenden Anzahl an Personen, die gleichzeitig in dem Raum sein durften, waren aufgestellt. Die Gäste hielten sich daran. Für die Übernachtung waren ungefähr die Hälfte der Gäste auf die Zimmer verteilt worden.
Franzi, Christian, David (gleich zweimal), Till und Andreas hatten viel Spaß dabei im Schnee zu baden, denn die Übung einen Ausrutscher im Firn ohne Seil und Steigeisen abzufangen und in den Liegestütz zu kommen, war einfach grandios. Auch die anderen Lehrinhalte des ersten Tages waren mit viel Freude und Herzblut vermittelt und auf ein dankbares Publikum getroffen.
An den beiden nächsten Tage waren Touren auf die Hochvernagtspitze (3530 m) und den Fluchtkogel (3500 m) angesagt. Wir hatten ein Traumwetter, hervorragenden Firn und eine gute zweite Seilschaft. Die Lose Rolle war ein Hauptthema in dem Eiskurs. Flugs wurde noch die Vertikalzackentechnik angewendet und vertieft und so ging es dann auf die Petersenspitze (3484 m) über das Brochkogel Joch am vierten Tag.
Damit konnten wir bereits auf das Ende unseres Kurses hinarbeiten, nämlich mit der Abseilübung nach der Schweizer Methode, nochmals die Vertikalzackentechnik mit verschiedenen Pickelgriffen und die Selbstrettung mit der Münchhausen Technik.
Es war ein super Seminar mit hervorragenden Teilnehmern.
Text und Bilder Egbert Kapelle