Am 16./17.5.23 fand in Salt Lake City der Auftakt der Weltcupsaison 2023 im Paraclimbing statt. Für den DAV Frankfurt ging Tim Schaffrinna in der Klasse RP1 an den Start.

M it dem Auftakt der Weltcupsaison im Paraclimbing steht vor dem Wettkampf erstmal die Klassifizierung an. Im Regelwerk hatte sich mit Blick auf die Bewerbung des Paraclimbings auf die Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles etwas geändert: Die Klasse AU1 (einarmig Kletternde) entfällt aufgrund gar keiner Teilnehmerinnen im Vergleich zu einer Hand voll Teilnehmern in der Vergangenheit und wurde zur Klasse RP1 (stärkste neurologische Einschränkung) gemergt. Für den Wegfall von AU1 wurde die Klasse AU3 (Einschränkungen der Hand) neu gebildet, sodass diese mit AU2 (Teilamputation des Unterarms/kein Handgelenk) die Amputationsklassen des Oberkörpers bilden. Auch die Grenzen zwischen den neurologischen Klassen wurden marginal geändert, um einen noch faireren Wettkampf zu bilden. Tims Klassifizierung gilt noch bis ins nächste Jahr, sodass er nicht neu einklassifiziert werden musste.
Ebenfalls wurde der Stil des Routenbaus noch deutlich technischer, da ‘wir Paras’ doch mehr können, wie einem vielleicht zugetraut wird.

Salt Lake City war auch im Jahr 2022 Auftaktsort der Paraclimbing Weltcups gewesen, bei dem Tim im Finale den vierten Platz holen konnte. Wie bereits erwähnt, waren die beiden Qualirouten deutlich technischer geschraubt als im Jahr zuvor. In der ersten (schwereren) Quali scheiterte Tim mit vier oder fünf Weiteren seiner Klasse an einem mantle-artigen Zug relativ am Beginn der Route. Etwas unzufrieden galt es nun für Tim, es in der zweiten Route besser zu machen. Dort kletterte er soweit wie zwei andere seiner Klasse und fiel nach einer Passage von Fingerlöchern und Kreuzzügen um große Volumen. Anders als gefühlt, wurde trotz eines Einspruchs, dass dieser Zug als stabil gehalten gelten sollte, Tim diese Wertung nicht gegeben, sondern nur vom vorigen Griff mit Bewegung zum besagten Griff. Damit verpasste Tim haarscharf das Finale seiner Klasse beim Weltcup in Salt Lake City.

“Die Entscheidung war für mich ziemlich deprimierend, gerade weil Quali1 nicht so gut gestreut hatte. Wäre der Einspruch durchgegangen, wäre ich im Finale gewesen. Andererseits zeigte mir Quali 2, dass ich wirklich an der Spitze mitmischen kann, was mich optimistisch für die nächsten Weltcups und den Höhepunkt der Saison – die WM in Bern – macht.”

Text: Tim Schaffrinna
Bilder: IFSC / Slodoban Miskovic